'Willkommen zu einer Teestunde'





Individuen messen sich




Diese sommerlichen Tage sind wahrhaftig olympische Tage. Wir schauen am Start nervösen Mädchen auf den trainierten Popo im Sprung in die Zukunft und bewundern wir ein wenig neidisch die stattlichen Muskeln der kräftigen nicht weniger eleganten Jungen. Während im Iran die Menschen aus fraglichen Gründen hingerichtet werden und die englischen Jugendlichen sich mit dem Staat Strassenschlachten liefern. Und tatsächlich ist auch der Islam mit nicht wenigen Sportlern vertreten, die sich in etlichen Disziplinen mit ihren Leistungen beteiligen. Sogar ein Kopftuch stört dabei vermutlich nicht im Rang der Medaillen.
Überhaupt ist die Atmosphäre in Paris ganz ersichtlich entspannt voller Spannung anzusehen und mancher Herzschlag und Puls fieberte mit der unendlichen Erwartung des Erfolges am blitzschnellen Tischball, dem ausdauernden Ruderschlag auf dem Wasser und im letzten Augenblick zum Einwurf in ein Tor. Wahrhaftig olympische Momente der langen Vorbereitung, sportlich und bewegend in allen Bewegungen wie schon dieses ganze vergangene Jahr nimmt uns die Jugend in den Bann.

Doch wie so oft zur Gegenwart sind wir auch gute Verlierer und gratulieren wir den Mitstreitenden im Freudenjubel mit Handschlag und Umarmung in ergriffenen Scenen aus Enttäuschung und Schmerz mitunter von Tränen gerührt. In der Ermessenheit hat es darum schon manche Doppelsieger gegeben, die in den Millisekunden und Einläufen ins Ziel gleichauf durch die Linie gingen, und wurden sogleich mehrfach Medaillen vergeben.
Die klassischen Sportarten gerieten in der Antike ebenso oft zum Spiel der Jungfrauen wie zum Lebenskampf der Stärke und Härte des Lebens. Und waren die männlichen Gewinner zeitlebens verehrte Helden wenn nicht sogar Halbgötter. Was mich ein wenig an den Spruch erinnert gemeinsam zur theologischen Lehre in ein Paradies gelangen zu wollen, doch wir uns den Weg dorthin im Ruhm der Menschen und in der Gunst der Götter im Olymp weitaus beschwerlicher gestalten als im Sport.
Eine anschauliche aber auch aktive Zeit zur inneren Bewegung zu den friedlichen Momenten der sportlichen Jugend aller Welt, die uns noch lange Zeit in Erinnerung bleiben mögen.


Die schönsten Gedanken zur Zeit Ihnen,

Andreas H. Scheibner