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Glaubensfragen




Zur Tagesnotiz hat ein nicht zu bändigender Appetit auf adventliches Süsses mich getrieben. Zur Sünde und sonstwie den kleinen Genüssen der bunten Sternchen, der säuerlichen Kugeln und süssen Tafeln zwischen die Flure gegangen, irrten die gereizten Geister suchend umher und habe ich im Glauben etwas Gutes für mich zu tun folgende Zeilen gefunden.

'Unter dem Eindruck der Auferstehung Jesu Christi entwickelt der Apostel Paulus eine erste christliche Theorie des Glaubens. In den Briefen an die Römer und Galater entwirft Paulus seine Rechtfertigungslehre: Im Glauben an Christus wird der Mensch gerechtfertigt und nicht durch die eigenen Taten, derer man sich womöglich vor Gott rühmen möchte. Dieser Glaube bestimmt das ganze Leben des Menschen und ist zugleich der Motor für sein ethisches Handeln. Glaube und glauben gehören zu den häufigsten gebrauchten Begriffen des Christentums:
Kirchlicher Glaube versteht sich im Glaubensinhalt, der formelhaft im Glaubensbekenntnis zusammengefasst wird. Glauben hingegen bedeutet ein Wagnis, sich auf den Weg zu Gott zu machen und sich ihm anzuvertrauen in dem Bewusstsein, dass Gott uns zuerst und ohne irgendeine Vorleistung geliebt hat. Glauben in diesem doppelten Sinn bedeutet dann sich einerseits die christliche Botschaft anzueignen, andererseits das eigene Leben nach den Inhalten des christlichen Glaubens auszurichten.
Dabei bleibt der persönliche Glaube des Einzelnen stets auf den Glauben der kirchlichen Gemeinschaft angewiesen: Im Miteinander der Glaubenden kann der Glaube des Einzelnen wachsen und reifen. In der Gemeinschaft der Kirche empfängt der Einzelne wesentliche Impulse und die erforderliche Kraft, den persönlichen Glauben in sein alltägliches Leben umzusetzen, so dass idealerweise Glauben und Leben einander durchdringen.'


Diese Zeilen der katholischen Kirche zeigen im Grunde die Bedeutsamkeit einer Gemeinschaft aller Glaubensleute jeder der Religionen auf, in den vergleichenden Erkenntnissen. Doch suchten in ihrer Wahrheit des missionarischen Paulus sich die Kirchen immer dann zu reformieren, wenn die Gläubigen ihren Anspruch einer versammelten Menge im selbsttätigen Denken geltend machten. Die Weltkirche drohte sich darum in regionale Kirchen zu spalten und versuchte sie dies mit besonderer Härte und Autorität zu verhindern. Oft noch mit den Inquisitionen, dann zunehmend in der ausgesprochenen Unwürdigkeit und im Prinzip einer dogmatischen Erbarmungslosigkeit. Um letztlich in solcher Unmenschlichkeit der stoischen Enge zu versagen.
Die Weltkirche hat derzeit sich darin zu rechtfertigen und manche Entschuldigung auszusprechen. Zeitgeschichtlich aber ist jede Religion ebenso dem dynamischen Wandel verpflichtet wie seine Gesellschaft und kann auch ein Shisma der Religionen (Ukraine) einen gesegneten Frieden der Völker bewirken, damit der fehlende Glaube an die himmlischen Mächte wieder gesunden kann.

Martin Luther befand in einfachen Worten den Glauben aufs leichteste und einfältigste. (EKD) Das hebräische Wort für „Wahrheit“ im Alten Testament kommt von demselben Wort wie die Wörter für „Glaube“ und „Treue“. Im Glauben gehen Christinnen und Christen über das unmittelbar Wirkliche hinaus. Zuverlässig, beständig und treu ist für Christinnen und Christen Gott (Röm 3,3–7). Er ist derjenige, „der da ist, der da war und der da kommt“. Luther war darin Vorbild den eigenen Kindern und in der Verheiratung der Mönche mit den Nonnen der Reformation. "Wie es den Kindern zu lehren ist, wollen wir den ganzen Glauben in Kürze in die drei Hauptartikel fassen und nach den drei Personen (Existenzen) der Gottheit, dahin alles, was wir glauben, gerichtet ist. Also daß der erste Artikel von Gott dem Vater die Schöpfung erkläre; der zweite von dem Sohn die Erlösung; der dritte von dem Heiligen Geist die Heiligung." [M.Luther: Der große Katechismus]

Und der Glaube an einen gerechten Gott ließ die Reformation weiter vorangehen. In unserer Zeit und im Glauben an einen guten und verständigen Gott, können wir darum gut und gelegentlich die menschliche Ehre für die in Aussicht gestellte göttliche Vergebung mit einem ‘Tut mir aufrichtig leid.’ eintauschen. Denn eine altertümliche Buße der über die Häupter gestreuten Asche, kann man in der unveräusserlichen Menschenwürde nicht wirklich erzwingen. Nur die innere Einsicht und der Wille zur Gegenwart kann zu einer Umkehr im Bedenken um uns selbst geleiten. In einer zeitnahen Einsicht, derer sich nicht nur Katholiken, sondern andere Religionen ebenfalls bedienen dürfen.
Vielleicht sind die Feiertage eine gute Gelegenheit dafür. 'Machen wir Feierabend!' empfand sich schon Martin Luther. Und ist der alte Reformationstag der Evangelen im jungen Gedenken dieser Tage zum arbeitsfreien Feiertage erklärt.

Seid darum guter Dinge beschenkt, zur jauchzenden Zeit, die ihr unseren Engeln mit allem was Freude bereitet, in freundlichem Kerzenlicht erleuchtet, und vor allem, 'Bleibt friedlich.'
Andreas H. Scheibner

Shisma der Ukrainische Orthodoxie