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Deutsch - Französische Freundschaft

Leise rieselte der Schnee zur Neujahrsfeier mit der Stadtmission in Ostberlin in der neuen Station der J.K.B. der Jungen Kirche Berlin. Auf der langen Heimfahrt war dann im Abteil ein Comic zur Hand. Denn einige Zeichner bei uns in Stadt und Land der Heiden zeichneten sich ebenfalls schon mit ihren lustigen Elefanten, knautschigen Lebensfiguren und knitterfreien Helden aus.





Als Asterix mit Obelix auf Wildschweinjagd in Eichenwäldern unterwegs war, siedelten die Gallier und Kelten in den fruchtbaren Landesweiten der Wälder und Täler, der Flüsse und Berge. Als die Römer kamen, verhalf ihnen ein Zaubertrank zu geheimnisvollen Kräften, denen sie schließlich aber selbst unterlagen. Es folgten Normannen unter Wikingeranführer Rollo die an der Küste zum Atlantik siedelten und Städte wie Rouen gründeten. Ihre raue Kultur der Seefahrer, bereits im Engeland der Inselwelten gefürchtet, kelterte nun in der Normandie den berühmten Cidre und berauschenden Calvados aus Äpfeln, die sie einst aus Asien selbst mitbrachten.
Als Karl der Große sich aufbegab Europa zu schmieden, war sein Burgenland noch ein unbekannter Blumenteppich. Als die Franken sich mit viel Burgunder versöhnt hatten, eroberten sie gemeinsam gleich noch weite Teile des Baskenlandes, doch erhoben sich bald darauf ermahnend die Türme von Notre Dam über Paris. Alsbald bekamen hungrige Angelsachsen Geschmack auf die Künste der Küchen der Franken, überquerten sie eilig die Meeresenge der Nordsee und benannten sie die eroberten Gebiete Britannien. Danach erklärten sie kurzerhand die Bevölkerung zu Bretonen nach deren berühmten Käse und wollten sie den Eroberungen die Burgen der Normandie hinzufügen. Doch nach hundert Jahren Krieg ohne Siege der Prinzen weithin des Landes verzogen sich die Briten samt unverheirateter Töchter wieder auf ihr Inselreich und feierten die Provencen zu Pastis, feinen Madeleines und einem ihrer Schaumweine im Spiegelkabinett, denn es fehlte an Brot. Daraufhin erfand Frankreichs Revolution ein Bürgertum und die Guillotine und wollte der Eroberer und selbsternannte Kaiser Napoleon gleich die ganze Welt beglücken, doch schaffte er es Meter für Meter in der neuen Norm und Uniform nur bis Helena. Ein weiterer König verspielte sein Glück und als dann die Deutsche Wehrmacht sich an den Ufern der Loire berauschte, geriet zeitweilig sogar alles Leben wie Gott in Frankreich ins wanken. Dennoch blieb Paris eben Paris, zeigten die Damen den Besatzern ihren Allerwertesten zum CanCan und sich uns melodisch in eleganten Chansons, als wir die Städte der Freuden und Stätten des Gedenken mit der freundlichen Einladung von Präsident Charles de Gaulle besuchten.

Andreas H. Scheibner