'Willkommen zur Teetime bei Aktuelles'



Einkehr auf der Wanderschaft


Seit einigen Tagen hält es uns nicht mehr in der winterlichen Hütte. Die Aromen der ewigen Jugend ziehen durch die Zweige des Lebens, und sammeln sich dort wo sie hingehören. In diesen Tagen bin ich wiederholt Großvater geworden und durfte ich mit zittrigen Händen die vollgepackten Windeln der jungen Dame wechseln. Wie zerbrechlich doch diese Menschwerdung auf uns wirkt, in der mit der Zeit die geistigen natürlichen Kräfte zu allen Dimensionen des Menschen befähigen.

Kloster Walsrode

Die Klöster und Museen im Land hatten einen Tag der offenen Türen, und luden zur Besichtigung ein. In damaliger Zeitgeschichte war man um die Nachfolge des Adels bemüht und die jungen Damen des Stiftes in guter Obhut zu wissen. In Zeiten der Gebiets-Kriege, in denen die jungen Männer auf den Schlachtfeldern reihenweise fielen, konnte die Jungfrauen gelegentlich noch auf den Erbsieg hoffen. In Walsrode ist dieses Stift seit dem Mittelhalter der Minne 980 von Fürst Walo gegründet in den Jahrhunderten immer bewohnt gewesen. Jungfrauen hold aus dem Umkreis und Landadel und aus altem Fürstenhause lebten dort fürsorglich bewahrt.
Heute wird zur Tradition mit dem Rad und Per Pedes im Heideland unterwegs auf den Apfelwegen und Obstalleen, oder dem Wanderwege im Anschluss von der Ostseeküste zu den Alpen dort im Kloster Unterkunft angeboten. In heutigen Tagen ist der Stift komfortabel von einigen älteren Damen bewohnt und ihre Führung erklärt die Förderung des bekannten Holzschnitzers Brüggemann, der den Jesus am Holzkreuz und die Apostel in der Stadtkirche nebenan schuf. Der süße Duft des jungen Lebens weht dann nach der Besichtigung aus den blühenden Sträuchern der reichhaltigen Gartenbepflanzung nebenher und verlockt zum weiteren Erkunden.

Neben Fürst Walo de Ahnhold sind die Ahnengalerien zu besichtigen
Ein Lächeln schenkten uns die Nachkommen derer v.Bühlow und v.Münchhausen.



Ihnen und uns, die wir die vielfältige Gemeinschaft bevorzugen somit eine schöne Osterzeit, wenngleich in unterschiedlicher Ansicht um unsere zeitliche Erlösung. Und für die Wandersmannen:innen mit auf den oft beschwerlichen doch zugleich befreienden Weg einige Gedanken an unseren Herrn und Gott.
Andreas H. Scheibner