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Angerichtet, und umgerührt ....




Reifezeit

In diesen Tagen fallen die letzten Früchte von den Bäumen,
die Äpfel am Wegesrand kullern die Abhänge herunter, und mir kommen beim Anblick der Flaschen im Regal unserer Wirtin doch die Überlegungen, wie es einst in den Urlaubstagen gewesen ist, als wir mit der Jugendfreizeit auf den Ritterburgen zu Gast waren an den Rheinschleifen und im sich anschließenden Elsaß.
Gemein hin bekannt als die Brennstuben der edlen Brände und Spezien, in denen die Früchte destilliert und zum feinen Alkohol wurden. Die lachenden Birnen, die wer weiß wie im ganzen Stück in die Flasche geraten sind und sich dort offensichtlich wohl fühlen, lassen uns einen guten Schluck versprechen, ebenso wie die leicht säuerlichen Äpfel und reifen Pflaumen die in den großen Gläsern herangezogen werden.
Von denen leider einige nicht genug bekommen können, wie zu lesen ist. Denn die auffälligen Häufungen von betrunkenen Jugendlichen im Vollrausch lassen eine beachtliche Dunkelziffer vermuten.
Nun denn, in unserer Heideregion gibt es bekanntermaßen die Heidelbeeren und die spendiert uns eine gekrönte Heidekönigin in kleinen goldgerandeten Gläsern zum probieren jedes Jahr. Und wer es nicht ganz so berauscht mag im Festzelt, der läßt es sich mit blauen Lippen zu Hefeklößen und Eiscreme munden. Überhaupt ist die prachtvolle Erntezeit in einem mildem Klima in diesem Jahr manchem Maschinenring der Landwirte zu Bewußtsein gekommen. Wie etliche von den Landwirtschaften noch bäuerliche Betriebe sind, und sie darin doch eine besondere Gunst zu verstehen wissen.
Wie sich darum dieser Herbst und in welchen Farben zeigen wird, werden noch erfahren und sind dessen guten Mutes der Vorhaben die uns erwarten und befleissigen, denn auch der Winter wird uns in solchen bäuerlichen Regeln lange wären.

Andreas H. Scheibner