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Angerichtet, und umgerührt ....



1.12.Dezember 2013

Die Liebe die nicht vergeht

Apropos Wunderwelten der Liebe, welches der vielfältigsten Angebote zur Weihnachtszeit wäre Ihnen denn am liebsten? Eines der eigenen Erlebnisse oder eines aus dem Zauberkasten der bunten flimmerfreien Fernsehwelt? Zur besinnlichen Zeit der wärmenden Ofenstuben, der backfreudigen Duftkekse und Glühweine, der Vorfreude auf verwunschene Geschenketage läßt sich manches weihnachtliche Büchlein zu besten Wünschen lesen. Mit den Dinos in plastischen Bildern, den Inselwilden der Seefahrer, den Raubrittern um die unschuldigen Jungfrauen und den Brandstiftern im Tagebuch eines Söldners im Dreizigjährigen Kriegsgeschehen. In ihm wird der arme Leute Jesus in zugigen Hütten zwischen Ochs und Esel Kindern vorgelesen schon zur harmlosen Episode der süßlichen Muttermilch und väterlichen Güte.
Dennoch ist sie den schmachtenden Engeln und reuemütigen Bengeln mit treuherzigen Blicken in Scharen vor Knecht Ruprecht, dem Weihnachtsmann und unzähligen Nikoläusen gestanden bis heute erhalten geblieben. Dieses Tagebuch des Mannes vor Magdeburg aber, der mit Frau und Kindern im Tross des Herzoges umherzog, wurde in diesen Tagen übersetzt und zu lesen angeboten. Arme hungrige Leute waren diese Plünderer, Kanoniere und Musketiere, die mit Mann und Maus in den Schlachten des Krieges wie zuletzt auch die Bewohner Magdeburgs dahinstarben. Und diese letzte Schlacht der Stadt als erster Massenmord an Zivilisten begangen mit diesem Tagebuch dokumentiert ist. Die Söldner verkauften sich gleichwie an jeden der ihnen genug Beute versprach, egal ob der Kardinalswürde oder den Reformierten.
Der Schreiber dieser Tage lebte nach Friedensschluß hochgeachtet noch viele Jahre in seiner Alterwürde in Italien. Seine Kinder aber sind alle zuvor schon in den Kriegwirren ums Leben gekommen.

Seid guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet,
unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem,
' Bleibt friedlich. '
Andreas H. Scheibner