Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden im Mai 2022

Sind wir noch zeitgemäß ?

Damals war's.


Neulich kam es zum Austausch mit der Jugend, und in ihrer Wahrnehmung dieser Zeit zum allgemeinen Erstaunen von Jung und Alt. Die Zeitentwicklung ist vorangeschritten, dies wird sich ein jeder wohl sagen können der nahezu täglich ins Internet schaut. Jedenfalls aus unser Sicht der Dinge und Ansichten im Wandel, die wir einst interessiert vor einem Radio-und Fernsehgeschäft standen, welches seine wenigen Exemplare mit laufenden Bildern dem Publikum der Straße darbot. Natürlich folgten wir gebannt in nächsten Jahrzehnten den flimmernden Bildern der Apparaturen in unseren Alltag der Nachrichten hinein, bis uns der Reisebus an der Haltestelle von den flachen Mattscheiben fort zu entfernten Welten und Betrachtungen brachte.
Gleich nebenan zu den Passanten vor dem Elektroladen gab es ein Schaufenster mit aufgereihten Köpfen und ausgestellten Hüten, zu denen AI Amnesty keine Bedenken hätte vorbringen können. Ein Hutmacher bot seine Kopfbedeckungen und vielfach geschmückten Kreationen den tugendlichen Damen und Herren an. Zu einstigen Zeiten gingen Mann und Frau im Alltag nicht ohne Hut und buntem Kopftuch unter die Leute. Nach Jahrzehnten solcher geschlossenen Läden, die Gesichter der Passanten nicht selten offline in jeder Jahreszeit unter selbstgestrickten Kopfbedeckungen verborgen, sind modische Hütchen zum erneuten Frühling verspielt gestaltet oder ein werbeträchtiges besticktes Basecap mindestens zu bewundern.

Stets auf der Hut zu sein, sich keine Blöße geben und dennoch in Offenbarungen um unser Selbst zu leben, dafür sorgt zeitgleich die stetige Entwicklung mustergültig in ihrer viralen Abwehr. Mit Fingerspitzen und Gefühl den Breitbandstream gerichtet wandelten gewichtige Schellackplatten zu gut aufgelegten Vinylscheiben unter Diamanten und klotzige Radiomöbel zum entspannten Heimkino. Musik aber wurde in ihrer zeitlichen Veränderung ein fester Bestandteil zu jedem Anlass und jeder Stunde unseres mobilen Tagesgeschehen. Direkt in unsere Stimmungen hinein geboostert oder durch die angeklopften Nachbarwände hindurch.
Besorgt zur kurzen Botschaft der Tochter auf dem Display geschaut, wird im wärmenden Unterkleid der Mitteljahre wiederum in einem Forum zur Message in heftigen Kürzeln geblockt, getippt und schnell noch ein wenig gechattet und reden wir sogar im Bürogeschehen am Kaffeetresen zur Pause nur noch im Textstyle über Allernötigstes. Wie wohltuend dann doch Homeoffice sein kann. Unser Miteinander und bei Tante Emma ein wenig zu tratschen konnte einst lebenswichtig sein, und ist wiederum solch ein Dorfladen mit seinen ortsnahen Produkten gefragt.

Eine solche Erinnerung der schon älteren Generation in ihrer subtilen Veränderung ist der Jugend in ihrer Anpassung der äusseren Mützen, Shirts und Schals noch nicht im Bewußtsein. Denn Generation 'Zeitlos' lebt in einer Trendzeit, in der alles Erdenkliche nahezu sogleich erhältlich ist, die Zutaten für ein Essen, eine Videofilmserie, ein interaktives Game sowie eine zugehörige Portion Eiscreme On-Time an die Haustür geliefert werden. Ebenso selbstverständlich, wie auch uns einst die Zeit des Wartens nicht schnell genug voraneilen konnte.
Wir uns dennoch alle Zeit der Welt bei einem chinesischen Tee nahmen und zur angehaltenen Pünklichkeit die Armbanduhr des Vaters zur Konfirmation bekamen. Die uns über die Zeit der verloschenen Kerzen hinaus ein wertvolles Exemplar des geduldigen Sekundenzeigers wurde. Gespräche im Smalltalk drehten sich im Weltkreis um die Länder, in denen wir bereits auf Touren durch Europa geeilt waren und wird solches Fernweh der einst unseren Zeit heute gleich mit ganzen Studienjahren im Ausland verglichen.

Railroadtickets wurden erfunden und gab es damals kaum private Fahrzeuge neben den breiten Fußgängerwegen, spielten Kinder ohne Aufsicht vor den Haustürtoren Ball, schwangen sie Hula-Hoopreifen und eroberten sie mit Tempo ihre Stadtbezirke auf nagelneuen Tretrollern. In abschüssigen Regionen waren jährliche Seifenkistenrennen angesagt. In der Stadtbahn boten geduldige Männer den Frauen ihren Platz an, vor dem zeitlichen Rhythmus zur täglichen Arbeit offenbarten Chemiebaukästen und Bastelelektronik Jugendlichen ihre Entdeckerwelten.
Mit trampenden Anhalterinnen in kurzen Hotpense entstanden erste kontrollierte Mitfahrzentralen und zeigt sich heute mit intensiver Wahrnehmung der Älteren eine Jugend in gesperrten Spielstraßen der Wohngegend mit dem Elektrorad und auf Skateboards. Während Ökodemos fordern sie ein Tierwohl, mehr Umwelt und eine Freizeitgestaltung mit Lohnausgleich, in der Eltern mehr Zeit für sich in Anspruch nehmen, und sind sie zugleich zornig aufgebracht ihre Zukunft zu bestimmen, wie schon wir einst, noch bevor der letzte Baum gegessen ist.

Sammelkärtchen in Zigarettenpackungen illusionierten eine weltweite Länderfreiheit in Orient sowie Oxident in denen noch die Apartheit regierte. Zeitgleich wurde Mädchen öffentliches Rauchen im Hauseingang verboten, den Jungen der Alkohol auf ein Glas rationiert und zeigen heutige Gesundheitsministerien Erkrankungen und Veränderungen an unseren Organen durch intensiven Konsum auf. Die einstige Markentreue zur Camel, Marlborow, Rothändle und Gaulloises verriet in vernebelten Debatten am runden Tisch die gleiche Identität wie sie auf dem Parkplatz Mercedes, Volkswagen oder die französische Ente repräsentierten. Soziale Schichten der bürgerlichen Existenz entstanden, die heute offensichtlich mehr doch gleichberechtigt in modischem Schuhwerk und Jeansdesign vor die Türen der Behörden und Büroräume expediert sind. Ihr quälendes Laster aus selbstgedrehten Tüten oder dampfenden Elektroden zu qualmen verrät die heutige Selbstbestimmung über den eigenen Körper gleichwie einst die flüchtigen Ringe der Spitzen von Marlene Dietrich ein Bedürfnis nach Liebe.

Im stolzen Vergleich der pädagogischen Kinderspiele waren mit ersten Modellen vercromte Kulturkutschen, ihr Hubraum, ihr Tempo und die Anzahl der Zylinderköpfe aufzuzählen. Und bald darauf wieder Panzerraupen, Kanonenschiffe, rasante Überflieger und erste Sikorksi Hubschrauber zur Rettung von Mensch und Tier in entlehnten Eigennamen der Wildnis. Die Buchhelden und Schauspieler hießen Winnetou und Alice im Wunderland, unser Leben wurde zum Ponyhof und kämpften Paul Belmondo und Alain Delon um die Gunst der hübschen Sissi-Schneider und sinnlichen Brigit Bardot.
Der geweitete Horizont erwies sich rund und weithin belebt den Wäldern, Steppen und Prärien der Kontinente, die bunte Vielfalt der Meeresfauna verschönte die Landung auf dem staubigen Erdtrabanten, während Phönix mit den Teufelsbergen aus Schutt und Asche einstiger Bauwerke mit der Neuzeit manches Freizeitparadies formte. Es entstanden Siedlungen für Um-und Zuzüge und creative Wohnräume, die heute im 3D Drucker an einem Tag modelliert werden können.
Künftige Kindergenerationen der Nachbarländer kamen zu uns und werden sie sich zuweilen ebenso der Schreckensbilder des Krieges in einstigen Wohnbezirken, der aufgerissenen Straßen, der weinenden Mütter und stillen Väter erinnern müssen. Der verstorbenen Freunde und Geschwister sowie der miterlebten Vernichtung aller kulturellen Lebensarten und Künste. Aber auch der Humanität und Mitmenschlichkeit, wie einst auch wir zur Nähe des Krieges unserer Eltern.

Aus dem Gleichgewicht geraten

Während in Erinnerungen der bereits älteren Generation mit der Wehrdienstverweigerung die Inhaftierung, eine Vorstrafe zur Folge und der Verweis drohten, ist dieser tödliche Dienst an der Waffe aktuell wieder gefragt, denn die Argumente haben sich wiederholt zu den Emotionen begeben. Erst der mögliche Ersatzdienst erwies sich rechtlich erkämpft zur Milde, um uns einige Jahrzehnte Seelenfrieden zu gewähren.
Ein Raketenschirm und ein zahlenmäßiges Gleichgewicht sollte die gedachte Überlegenheit der Vernichtung relativieren. Die Überlebenschance besser gesagt, in den Auswirkungen der atomaren Bedrohungen, die in den Folgen unweigerlich ein Ende der gesamten Menschheit bedeuten konnte. Insofern fast schon wieder zeitgemäß von Generationen beobachtet, die aus dem Steinhaufen des abgerissenen Hauses gegenüber noch ein paar zerborstene Holztüren und Balken hervorzogen, um damit ihre Wohnungen zu beheizen. Damals mit der bewahrten Historie und Kunst dieses Handwerks in gesetzten Kachelöfen angefeuert, die ein jedes Zimmer wärmten. Um dann mit der Entwicklung zu bürgerlichen Eigentumsverhältnissen zum Luxusgut der Ölheizung zu wechseln.

Die anfängliche Stimmung in denen die Gefühle aufbegehren, ist den Reaktionen der Gewaltbereiten gewichen. Zu bedenken aber sind folgerichtig nicht nur die logischen Folgen, die sich mit Worten und Taten zum Dritten Weltkrieg erweitern könnten. Im derzeitigen Kriegsgeschehen weltweit ist die Situation zur Zukunft beängstigend, denn mit Erfahrung des Menschen im Kriegstreiben können letztlich alle Beteiligten nur noch verlieren. Die zuvor noch erdachte neue Weltordnung der Kriegstreiber und Propagandisten ist dann auch nur eine Illusion gewesen. Denn erst dauerhafter Frieden ermöglichte in historischer Betrachtung die geistige Überlegenheit, um mehr als nur eine momentane Notwendigkeit zu bewirken.
Nachrichten und Meldungen lassen von uns aus mitverfolgt etwa zwanzig(20) Kriege und Konflikte (Konfliktforschung /https://hiik.de/) aufzählen.
Ein Waffenstillstand und folglich ein ewiger Frieden, gleichwie er zu Beginn dann aussieht und sich zu gestalten anhebt, wäre weltweit in den Konflikten wünschenswert. Um jene historische Erkenntnis der gemeinsamen Zukunft gerungen, wäre darum der Frieden des Menschen nicht endgültig verloren.

A.H.S.



Generation Zeitlos


Ikarus, den in unserer Zeit nicht nur Scholastiker, die Lateiner und Griechen kennen, den der Mächtige und der einfache Mann schnell auch kennenlernen, wenn sie seine Lehre des Lebens verpaßt haben, wollte über sich selbst und alle anderen hinauf in die Höhen der göttlichen Hemisspähren. Die Selbsterkenntnis zur Anmaßung brachte ihn wieder auf den Boden der Realität nur ein Mensch zu sein.

Derzeit sieht es danach aus, als begegnen sich der übermütige Ikarus, und in ewiger Wiederholung ein sich bezwingender Phönix auf eleganten Schwingen hinauf zu erneuernden Höhenflügen der nächsten Kulturenzeiten. Unbeachtet zuvor blieben Mahnungen der Alten ihre jugendlichen Kräfte zu mäßigen, die Mächte nicht herauszufordern und ihre herangewachsene Freiheit im Segen der Götternähe zu bedenken.


* Anmerkung Jugenstil/French Art Deco um 1920

NATO, Garanten des Friedens?


Dies ist fraglich in jeder Hinsicht. Im Augenblick des Hinsehens, in der Situation der Kriege, wie sie sich zur Situation, also vor Ort derzeit gestalten. Darum, und im Momentum der hemmungslosen, entfesselten Gewalt sollten wir uns der Zukunft bedenken.
Militärisch neutrale Länder wie Schweden erwiesen sich in ihrer staatlichen Neutralität den anderen Völkern weltweit in Jahrzehnten zum moralischen Garanten im unbeugsamen Willen des Menschen zum möglichen Frieden durch ihre Vermittlung. Und im neutralen Beispiel durch ihre Grundhaltung, ausschliesslich die Vereinten Nationen in ihren Missionen zu unterstützen.
Finnland befindet sich wie die meisten anderen Länder nahe dem Ostblock der ehemaligen UDSSR zum heutigen Russland different im Engagement einer atomwaffenfreien Zone, und ist seit 1945 nicht in der NATO. Helsinki in Finnland wurde zum zutreffenden Ort, um in schrecklichsten Ängsten, zu denen Menschen imstande wurden, die Zukunft mit vermehrter Abrüstung der atomaren Waffengewalt zu vereinbaren.

Mit derzeitigen Entwicklungen sind die schon 1980 gemachten Vorschläge zur neutralen Länderkette Finnland, Polen, Ukraine und dem Balkan zwischen den heutigen Kriegsgegnern, den neutralen Staaten und möglichen künftigen Aggressionen erneut zu überdenken. Und nur die Verteidigung der Staaten ist als primäre These zu befinden.
Die NATO, im Pakt eine Gemeinschaft der westlichen Krieger, wurde mit den Jahrzehnten allmählich weniger zum Angstgegner der Weltmächte, als denn zu einem Beistandspakt der freiheitlichen Ideologien von Ost und West, von denen sich Russland nun deutlich distanziert. Die erklärte Gemeinschaft der Länderunion Europas befindet sich somit im Frontalbereich seiner Interessen, und hat ihre Position der Volksdemokratien zu verteidigen. Mit erhöhten Aufwendungen und Finanzierungen, aber nicht spartanisch und enthusiatisch, denn wir sind nicht Vasallen der möglichen Gewalten und schon überhaupt nicht der Vergänglichkeit Untertan.

Atomare Waffen, stationierte Mittelstreckenraketen in Europa, Abrüstungen, Begrenzungen und S.A.L.T., wurden in den Vereinbarungen wichtige Stationen der Menschwerdung zwischen den konkurrierenden Ideologien und Machtansprüchen. Und konnten bis heute friedliche Kulturen zwischen ihnen vermitteln. Schauen wir aber analytisch in die Zukunft, dann wird ein zunehmend aggessives Russland in seinen neuen gewaltsamen Eroberungen von den UN eines noch fernen Tages anzuerkennen sein, und der unabhängige Staat Ukraine zum Mitglied Europas und vermutlich der NATO werden.
Ist Russland dann zufrieden mit seinem Resultat der Abgrenzungen, und einer Barriere zum Westen, oder wird es seine Okkupationen im Bestreben einer Weltmacht irgendwann fortsetzen wollen?

Material und Potenzial zu weiteren Kriegen und intensiven Zerstörungen von Strukturen und Nähe der Menschen zueinander sind auf allen Seiten der Konfrontation genug vorhanden in der geografischen (politischen), aber offensichtlich auch in ideellen Rückentwicklungen auf etlichen Führungsetagen von Funktion und Strategie der Staatenbündnisse.
Vielleicht dort oben im Norden, wo nun bereits Norwegen, Dänemark und Grönland solche etwaigen militärischen Einsätze befürchten müssen oder auf eine erklärte, festgelegte Raumordnung der UN zum Arktis-Shelf warten, um dort im Meeresboden die Bodenschätze zu beanspruchen. Denn die friedliche Teilung und Förderung, oder gar ein erklärtes Schutzgebiet im Bündnis für die unberührten Umweltnaturen im gemeinschaftlichen Vertrauen der Länder zu Russland sind vorerst unwahrscheinlich geworden.


Den vielen Teilnehmer:innen und Organisatoren der Ostermärsche ist in ihrem Engagement auf dem Wege zum künftigen Bewusstsein der Bevölkerung darum kein Ziel zu weit.
Die Friedensbewegung der Bundesrepublik hat bereits eingestaubte Literaturen wieder hervorbringen lassen, deren Thesen und Antithesen in ihrer intensiven Arbeit erneut zu durchdenken sind und mögliche Synthesen zum Frieden mit den aktuellen Entwicklungen zu suchen wären. Die Propheten schrieben ihre Erkenntnis der Gewaltlosigkeit nach zeitlichen Kriegen, ihren verstorbenen Idealen und verblichenen Helden. Jesaja 2,2-5 und Micha 4.3 forderten die Waffen zu Werkzeugen zu schmieden.
Den ewigen Frieden zu verwirklichen gelingt letztlich nur ohne Waffengewalt, und ist die Verweigerung zum Krieg hierzu ein erstes ziviles Grundrecht eines jeden Bürgers. Dennoch die Verteidigung des eigenen Lebens ebenso eine Pflicht.