Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2014 November

Ein Papst hat deutliche Worte

Im Schlußwort zur Synode im Oktober diesen Jahres gab es von Papst Franziskus zum Ergebnis auch Ermahnungen an die Gläubigen ihre Pfarreien und seine Bischöfe zur Orientierung. In einer allgemeinen Zustimmung dieser Versammlung der kirchlichen Häupter um überhaupt miteinander über die heiklen Themen zu sprechen, und über eine ihrer dogmatischen Grundhaltungen zu diskutieren. Die Ehe als partnerschaftliche Liebe von Mann und Frau ist wie im Katechismus bekannt gemacht im kirchlichen Segen heilig. Ihre Verbindung dient dem Schutz der Kinder.
Die Ehe und ein solches Versprechen in den Grundformen der ambivalenten Verträge von Staat, Gesetz und Religion hat es bisher immer und nachweislich in der wechselnden Formalität eines gegenseitigen Versprechens bereits im römischen Recht der Antike gegeben. Und waren Ehegelöbnisse und ihre Folgen immer auch von politischer Absicht und Tragweite.
War die Ehe und Hochzeit doch ein Ereignis der Gemeinschaft zwischen zwei Menschen und ein Vertrag auf Gegenseitigkeit in den ordentlichen Zustimmungen. Sie ist von der Kirche in ihrer Moral der Vorväter bisher in den Katechismen und der Lehre der beiden Kirchen als ein Vertrag auf Lebenszeit angesehen und im Willen des lebendigen Gottes ein Vermächtnis der Vernunft in der Theologie.

Während die katholischen Kirchen hier in diesem Sakrament eine unveränderliche Dogmatik sehen, in der es nur Ausnehmen geben kann, ist die evangelische Kirche durchaus bereit eine Trennung und Auflösung dieses Ehevertrages für realistisch zu akzeptieren. Die realen Gründe hierfür sind vielseitig und liegen mit der fortschrittlichen, allgemeinen Bildung der Eheleute in ihrer Selbstbestimmung zum Alltag der Lebenszeit bei den heutigen zeitlich lebensverlängernden Entwicklungen, die in unserem Teil der Welt nicht selten eine Ehezeit von über wechselvollen sechzig Jahren bedeuten kann.

Mittlerweile ist zur Abwendung des Schicksals und in der natürlichen Entwicklung zur übrigen Gesellschaft eine soziale Umstrukturierung in der Bevölkerungen vor allem zugunsten der Kinder aus solchen Auflösungen erfolgt, die im weiteren Verlauf nicht selten eine zweite Ehe ermöglichen können.
Es leben bereits viele eheähnliche Gemeinschaften zeitweise mit ihren jeweiligen Kindern der vorherigen Lebensgemeinschaft gemeinsam ohne den inhaltlichen Vertrag auf Gegenseitigkeit zusammen in einer neuen Partnerschaft.
Und verzichten sie in den guten und in schlechten Tagen ihres neuen Beginnens miteinander auf den ausgesprochenen Segen der Kirche. Einige solcher Verhältnisse wollen den kirchlichen und staatlich verbrieften, den standesamtlichen Siegel von Beginn ihrer Zweisamkeit mit und ohne Kindschaft an ebenfalls nicht. Dieses Konstrukt nennt sich darum auch von Amts wegen in der rechtlichen Ordnung der gerichtlichen Zuständigkeit eheähnliches Verhältnis.

Unsere staatliche Justiz unterstützt in den Rechtslagen diese Scheidungswilligen mittlerweile vor allem zum Wohle der Entwicklung der Kinder mit geregelte Zeiten der Vaterschaft, der Eltern-Kindverhältnisse, Unterhaltsfragen, schulische Aufsichten und diverse Betreuungsangelegenheiten. Aber es ist eine Auflösung der Ehe auch kritisch zu betrachten, denn besonders bei jungen Leuten ist ein vorangestelltes Jahr vor der endgültigen Trennung bei den komplexen Problemen unser modernen Zeit der sozialen Arbeitswelt und Existenz die eine Ehe belasten können schnell vergangen. Vor allem zu einer materiellen auch in der psychischen Unausgewogenheit der jungen Menschen zu verstehen, um sich zu besinnen nach Streit und Folgen und in den Nachwirkungen. Um sich doch sicher zu werden vor der endgültig anberaumten Entscheidung zur Scheidung von Bett und Tisch.

Hier die ziemlich deutlichen Worte im Ausszug des Textes der Schlußschrift des katholischen Papstes Franziskus zur Synode diesen Jahres an seine Kirchenmitglieder und vor allem an die Verantwortlichen in ihren Verlautbarungen.
Und weil es ein Weg von Menschen war, gab es auch Momente der Trostlosigkeit, der Spannung und der Versuchung, von denen man vielleicht die Folgenden nennen könnte.:
Die Versuchung der feindlichen Erstarrung:
Das ist der Wunsch, sich im Geschriebenen einzuschließen und sich nicht von Gott überraschen lassen wollen, vom Gott der Überraschungen, dem Geist. lm Gesetz einschließen, in der Sicherheit dessen, was wir wissen und nicht dessen, was wir noch lernen und erreichen müssen.
Das ist die Versuchung der Eifrigen, der Skrupulösen, der sogenannten "Traditionalisten" und auch der lntellektualisten.
Die Versuchung des zerstörerischen Gutmenschentums:
Das im Namen einer falschen Barmherzigkeit die Wunden verbindet, ohne sie zuvor zu behandeln; dabei handelt es sich um ein Symptom, nicht um Gründe oder Wurzeln. Es ist die Versuchung der Gutmenschen, der Ängstlichen und auch der so genannten "Progressiven und Liberalen".
Die Versuchung, Steine in Brot zu verwandeln:
Um ein langes, schweres und schmerzhaftes Fasten zu beenden (Lk 4,1-4).
Eine weitere Versuchung: Brot in Steine zu verwandeln und sie auf die Sünder zu werfen, die Schwachen und die Kranken (Joh 8,7) und ihnen so unerträgliche Lasten aufzubinden (Lk 11,46).
Die Versuchung, vom Kreuz herunter zu steigen:
Um den Menschen zu gefallen, und nicht dort zu bleiben, um den Willen des Vaters zu erfüllen; sich vor dem Geist der Weltlichkeit zu verbeugen anstatt sich zu reinigen und vor dem Geist Gottes zuverneigen.
Die Versuchung, das "depositum dei":
Zu vernachlässigen und sich selber nicht als Hüter, sondern als Besitzer und Herren zu verstehen oder andererseits die Versuchung, die Realität zu vernachlässigen und eine einengende Sprache zu benutzen und so zu sprechen, dass man viel redet und nichts sagt!

Und eine Anmerkung hierzu:

In diesen Tagen haben wir den Reformationstag im Kalender und in unseren evangelischen Kirchen wird derzeit darum ebenso heftig diskutiert. Deutet sich mit der Zeitfolge um den Menschen und in seiner Kenntnis seiner Zeit die Erkenntnis im Wandel der Wortschöpfung an.
Denn ebenso wie es eine einstige Ehrfurcht vor dem Gott dem Herrn nicht mehr geben muß, doch aber die Ehre ohne Furcht vor dem Herrn geblieben ist, ist nach fast einem vergangenen Jahrhundert nunmehr die einst verlangte Buße der aufrichtigen Reue gewichen. Und damit die Sünde zur Liebe im Bewußtsein gewandelt. Da diese selbst die eigene Einsicht verlangt, und ein Bekenntnis vor dem Herrgott geworden ist, um ein sich erklärendes Gewissen zu entlasten.

'Gutes gelingen und Gottes Segen,
Denn wer lernfähig ist, der hat auch Zukunft.'

A.H.S.