Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2014 März

Eine ethische Säuberung?

In den vergangenen Tagen ist eine alte Diskussion erneut aufgekommen. Die angesprochenen Politiker, Philosophen, Mediziner und Geistlichen hatten sich dazu geäußert.
Es ging um den 'schönen und eleganten Tod.' Der mit der viel diskutierten Sterbehilfe in einigen europäischen Ländern angeboten wird. Wie es formuliert wurde, als die Entscheidung der Regierung Belgiens den bisherigen Praktiken der Länder Niederlande und Luxemburg zu folgen bekannt gegeben wurde und eine sogenannte freiwillige Selbsttötung von Jugendlichen in den richterlichen Entschlüssen des Landes damit ihre offizielle Genehmigung bekam.
Danach können Jugendliche, die noch nicht volljährig sind, im Krankheitsfall und mit der gesicherten medizischen Diagnose auf ein vorzeitiges Lebensende selbst über ihr frühes Lebensende entscheiden. Aufgebrachte Stimmen in der Bundesrepublik dachten damit gleich an jede der jüngeren Altersgruppen, die eher Besonnenen unter ihnen an den Grenzfall der 17 jährigen, die noch nicht volljährig betroffen sein könnten.

In allen Fällen ist zuvor an die Entwicklungszeit zu denken, in der ein Mensch mit den Lebensjahren an Erfahrung zunimmt. Und da sind wir in einem Land, in dem jedes einzelne Lebensjahr eines Menschen, von der Kindheit an bis zur sogenannten Reife der Volljährigkeit bestens beobachtet und dokumentiert ist. Zunächst noch in einer frühen Zeit der Historie, in der die Entwicklungsphasen des Kindes kaum beachtet aber in schlimmen und fürchterlichen Maßnahmen der Therapien zu absonderlichen Verhaltensmustern umfunktioniert wurden. Wie es zum Beispiel die Experimente des Arztes und Dr. Schreber in seinen Selbstversuchen an den eigenen Kindern vorsahen.
Die sich anschließenden Ausrichtungen der Jugend zu geformten Beständen des Nachwuchses vor den Weltkriegen, und danach zu gehorsamen Arbeitern und Soldatenarmeen. Mit der Bewegung der antiautoritären Erziehung in der sich selbst überlassenen Kindheit wurde die völlige Freiheit der sich selbst überlassenen Individuen falsch verstanden interpretiert.
Und schloß sich in wenigen Jahrzehnten der Neuzeit erst eine geförderte und kritische Jugendentwicklung an. Förderungen gab es seitens der Kirchen und der sozialen Einrichtungen, und zu den staatlichen Auflagen die Pflichten.

In aufmerksamen Beobachtungen einer sich entwickelnden Erziehung ergabne sich in letzten Jahrzehnten Erkenntnisse der fachlichen Pädagogik für jedes einzelne Lebensjahr des Kindes im Werden des Menschen und einhergehend ihre besonderen Merkmale. In einer geschlechtsdistanzierenden Phase und in der hormonellen Umstrukturierung, die sich zeitgleich im Gehirn in der eigenen und inneren Ablehnung in einem biologisch konstruktiven Chaos des körperlichen Wachstums des Heranwachsenden befindet. Um in der sich anschließenden Orientierung der äußeren Merkmale von Mädchen und Jungen sich wiederum zum anderen Geschlecht oder sehr viel seltener zum gleichen Geschlecht hingezogen einzufühlen.
Nur einige Zeitphasen von ihnen können hier genannt sein mit den ersten sogenannten Trotzphasen der Kindheit, die zum verlangten Gehorsam der Eltern beginnt. Ihnen folgen die differenzierenden Ablösungsphasen im älter werden, die sich zuletzt in der eigenen Selbstbehauptung und Kooperation zwischen den Gleichaltrigen anschließen.

In einer Entwicklung der intensiveren Wahrnehmung und Beteiligung an den gesellschaftlichen Umweltgeschehnissen und in der Anpassung zu den Mitmenschen in seiner Mitwelt, um sich letztlich in einer eigenen Anerkenntnis des allmählich gewordenen Selbstbewußtseins zu befinden.
In diesen Jahren verändert sich ein Jugendlicher in seinem Werden und ist er ständig in diesen sich wechselnden Emotionen und Gefühlen beansprucht. Nicht ohne Grund entstanden in den Geschehnissen mit dem Aufkommen von Videospielen und dem vorangegangenen kindlichen Indianerspielen bisweilen Gewalttaten der Jugendlichen untereinander, die uns zunächst unverständlich erscheinen mögen. Denn der Tod, eine Verletzung des anderen Menschen und ein Mitgefühl mit ihm müssen erst beginnend im Elternhaus, im sozialen Umfeld und auf dem Schulhof von einem Kinde gelernt werden.


Wie sich zum gegensätzlichen anderen Beispiel bei den Kriegern der Kindersoldaten zeigt. Deren Emotionen nicht in der Mitmenschlichkeit einer humanen Entwicklung und ihrer etwaigen Religion, nicht in der Ehrfurcht vor dem Leben und nicht in den kreativen Ergebnissen einer guten Bildung ihre Bestätigung und Anerkenntnis erfuhren.
Sondern in der möglichst effektiven Tötung von Frauen, Männern und Kindern. Denen sie in den überfallenen Dörfern bisweilen einfach nur die Gliedmaßen abhackten und sie damit verbluten ließen, nur um die eigene Munition zu sparen. Ihre Anführer und Machthaber über ein solches Gebiet in Afrika nötigten diese Kinder und mißbrauchten sie als Soldaten/innen.
Der Rebellenführer Thomas Lubanga aus dem Kongo und Joseph Kony der Anführer der Lord's Resistance Army (LRA) aus Uganda, und einige weitere deren Banden und Armeen zeitweise aus 90% von 13-16 jähren Kindern bestanden, wurden vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verurteilt.


So ist ein veröffentlichtes Zahlenspiel der Selbstmorde von kranken Jugendlichen dieser Tage in der Umfrage mit einiger Vorkenntnis der jugendlichen Sinnsuche nach dem Leben auch keine wirkliche Besonderheit. Jugendliche können sich sehr einfach danach befragt vorstellen vorzeitig in der zivilen Ordnung aus dem Leben zu gehen. Und bleiben sie eine solche Antwort zum Lebensende der Ethik verpflichtet, die in etwa gleichgestellt zu verstehen ist, wie die Begeisterung mit der junge Menschen auch ihre Organe spenden würden und sie sich zur Wiedereinführung der Todesstrafe äußern. Um irgendwie etwas Gutes und Sinnvolles im eigenen Beitrag zu leisten, in der sie erziehenden Lebensgemeinschaft und in ihrem kindlichen Gerechtigkeitssinn.

Wie Zufall entstand die Wortschöpfung im Titel zu diesem Artikel, denn nach der heutigen Zeitspanne wird sich mit den gesetzlichen Entscheidungen die vermittelte Sterbehilfe in der Schweiz und in genannten Beneluxstaaten eines Tages kaum noch nachvollziehen lassen, wie diese Wortschöpfungen zum Selbstmord auf Verlangen und zum Suizid entstanden sind, die sich als 'Hilfe' heute wie selbstverständlich ausbreiten.
Und wird ihnen damit ein allmähliches Hineinfügen in den üblichen Wortschatz einer Selbstverständlichkeit gestattet sein, dessen sich ein jeder nach Belieben bedienen wird.
Denn ein solches Verlangen aus dem unerträglichen Leben zu gehen hat mit der anfänglich verlangten Nächstenliebe an schwerst erkrankten Menschen ebensowenig wie ein benanntes Ethik Cleansing oder der 'Ethischen Säuberung' zu tun. Mit einer Bezeichnung in den Völkern ein vorgeblich unwertes Leben, ein nicht selbstständig lebensfähiges Leben und ein nur anders geartetes Lebensverständnis zur übrigen Lebensart zu beseitigten.
Während die Vereinten Nationen im Menschenrecht bereits den Behinderungen ein gleiche Menschenrecht anerkennen ist mit der Beihilfe zur Selbsttötung eher denn die geistliche Sauberkeit am Krankenbett des wochen-und jahrelang Pflegebedürftigen nachgefragt, des Lebensmüden der seinen Tod erwartet. Und wenn dort nicht von einem feinen Charakter des gelebten Lebens gesprochen wird, sondern nur von seinem vergeblich eleganten Lebensende in seinen verborgenen Eigenschaften der Beihilfe zur Tötung. In der Selbstverständlichkeit etwas Unangenehmes beseitigt zu haben und sich einer Pflicht entledigt zu haben, die von einem selbst und den Angehörigen als störend und unangenehm empfunden ist.

Zum Problem diesen Selbstverständnisses aber wird es nach dieser Diskussion und in den relativ wenigen Fällen, in denen dieser angebotene Dienst der Selbsttötung in Anspruch genommen wird erst richtig, wenn die betroffenen Menschen nicht mehr in der Lage sein sollten über sich selbst zu bestimmen und wenn sich eine solche übernommene Selbstverständlichkeit ohne Rückfragen ausweitet. Haben wir doch gerade erst in der öffentlichen Verbreitung von unheilbaren Krankheiten erfahren für die es plötzlich Heilungen und Medikamente gibt. Und gerade erst damit begonnen sie auch für uns zu akzeptieren.

Beispiele gibt es genug sein Leben sinnvoll zu gestalten. Da war der Klavierspieler Michel Petrucciani 1962 - 1999, der an der unheilbaren schmerzvollen Glasknochenkrankheit verstarb. Und da sind die Menschen mit der Bluterkrankheit oder eine solche Hyperallergikerin, die ihr ganzes Leben in einem Kunststoffzelt verbringt. Da sind eine ganze Generation Mund- und Fußmalende, Künstler ohne übliche Extremitäten die ihre Postkarten versenden, und sind ungezählte Schwerstkranke im zeitweisen Koma genannt.
Von denen manche ihr Bett nicht mehr verlassen werden und die dennoch in der Aufmerksamkeit der Betreuung durch die Schwestern und Brüder der Hospize und ihrer sachkundigen Helfer zu erkennen, ihr unausweichliches Schicksal dankbar angenommen haben.

Quelle: Amnesty, Literatur


A.H.S.



Herzenssache


War 2014

Patienten jeden Alters zum Testament



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Patiententestament


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mit der Befragung und Beauftragung


Für alle Fälle des Lebens aber ist der Jugend bereits ein Patiententestament zu empfehlen.
Und gibt es diese Patientenverfügung als Vordruck Formulare in ihrer örtlichen Verwaltung und auch hier in der vollständigen neuen Vorlage von 2018.