Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2012 im April

Kennen Sie Bannetze?

Neulich war ich in Bannetze.
Kennen Sie schon den kleinen Ort in der Südheide?

Vermutlich kenne sie den Ort nicht, denn er ist kaum einige Dörferhäuser der bäuerlichen Ansiedlung groß. Entlang einer überschatteten Autostraße gelegen, auf der gelegentlich noch altertümliche rustikale Pferdefuhrwerke zu sehen sind. Abseits von dort kommt man über einen Landweg zum auf den Wanderkarten eingezeichneten Sunder und von dort in ein mit den typischen Mustern bezeichnetes Osterholzer Moor.
Zu einem der wenigen verbliebenen tatsächlichen Moore in Niedersachsen und ziemlich kleinen Wasserschutzgebiete in der Heide gelangt man auf einem Holzknüppelpfad. Neben dem es wenige Schritte seitlich viele Vögel und Tiere gibt, die ein feuchtes und sumpfiges Gebiet bevorzugen. Schließlich waren die einst weit verbreiteten Moore durchaus bekannt in der Historie der Flüsse Leine und Aller, um dort in die Ewigkeit zu versinken. Manches Irrlicht der Glühwürmchen leuchtet des Nachts den Verirrten in die Tiefe.

Am Ufer einer Gaststätte kann man dort ein schmales Kanu mieten, und ein wenig in den Gewässern herumpaddeln. Zwar nicht sehr tief in das verflochtene Dickicht aus Schilf und Weiden hinein, aber ein wenig am Rand entlang zu kleinen dicht bewachsenen Inseln in denen Haubentaucher, Insekten und Vögel brüten. Regional und bis nahe an die angrenzenden Gebiete des Truppenübungsplatzes geht dieses Naturland. Wasservögel, mollige Bisams, allerlei Lurche und auch schlanke Ottern wurden schon gesichtet. Sie fürchten den Seeadler der über ihnen seine Wacht in den Baumkronen hat.
Parallel zu dem recht kleinen Landschaftsraum führt eine breite Straße durch die bewaldete Region der Truppenübungsplätze bis zu den ausgewiesenen 'Sieben-Steinhäusern' auf einer kleinen Talsohle umgeben von leichten Anhöhen. Dort stehen keine Häuser, sondern errichtete Monumente der prähistorische Begräbnisstätten aus der Jungsteinzeit. Schwere Findlinge der Muränenendzeit wurden wie kleine Höhlen errichtet. Diese Stätte kann auch an den Sonntagen besucht werden.

Die Grabanlage 'Sieben Steinhäuser' wurde im 3. Jahrtausend v. Chr. in der Epoche der neolithischen Trichterbecherkultur von sesshaften Stammesgesellschaften oder bäuerlichen Dörfern errichtet und stehen sie unter Denkmalschutz. 1958 wurden die Gräber mit mehreren Meter hohen Erdwällen eingefasst.
Sie schützen die vorzeitlichen Grabstellen vor etwaigen verirrten Granateneinschlägen, da sich die Anlagen inmitten des immer noch zu Übungen von den Truppen der Heere genutzten Geländes befindet. Die ursprüngliche Verbindung der Anlage mit der Eigenart in der Landschaft ging dadurch aber verloren. (Wikipedia) Damals waren weite Teile der Heide reines Waldgebiet, die erst nach und nach gerodet wurden.


Bis zu diesen recht eindrucksvollen Gebilden aus großen Felsbrocken waren es bereits 12 Kilometer Wanderweg durch eine recht bemerkenswert ruhige und abwechselnde Umgebung. Fast eine echte Naturlandschaft ließe sich denken, betrachtet man die wechselnden Höhen und Niederungen der Sandböden, kargen Bepflanzungen mit Heidekraut und die tiefer gelegenen Mulden mit üppigem Wachstum vieler Arten. Und ihre unterschiedlichen Pflanzungen seitwärts des Weges in den halbhohen Sträuchern in wildem Wachstum. Nirgends war am Sonntag während der Stunden im Übungsgebiet ein Soldat zu sehen, nur die tiefen Spuren in den Erdbewegungen ließen die schweren Fahrzeuge zum kurzen Gefecht eingegraben vermuten. An anderen Tagen sollen die Infanteristen schon die Gegend durchkämmen ist zu lesen, und hätten wir auf den asphaltierten Wegen zu bleiben.
Hätten wir unsere Fahrräder mit uns geführt, wir hätten auf den ehemaligen Panzerstraßen von Schwarmstedt auf kürzestem Wege bis zur Garnison in Fallingbostel und von dort weiter nach Munster fahren können. In Fallingbostel übten vor den Weltkriegen vor den Kasernen die Soldaten 0815 exerzieren und nach dem Krieg die Besatzungen der Engländer zu heutigen Natoverbänden ihren Einsatz. In Munster findet heute die Ausbildung an der Hardware der Panzerfahrzeuge statt. Doch auch ein kleiner Umweg mit Übernachtungsmöglichkeit hätte mit etwaiger Übernachtung einen schönen und anschaulichen Friedensweg in der inneren Einkehr ermöglicht.
Doch sind die bisherigen Aussichten auf eine Überlassung des von der NATO genutzten Geländes getrübt und bisher noch im jetzigen Landesrecht offen. Wenige Jahre zuvor noch standen diese Übungsgebiete in der Macht der alliierten Truppen in Niedersachsen und steht in der neuen Rechtslage eine etwaige Zusage im künftigen Nutzen und der möglichen Ausweisung zum Naturschutzgebiet noch aus.
Es würde vermutlich zum Landschaftsschutz auch nur ein Naturschutzgebiet mit eingeschränkter Nutzung möglich sein. Da auch ein breiter Pilgerpfad auf alten Heerstraßen im Sonderrecht nicht unbegrenzt genutzt werden darf.

A.H.S.