Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2024

Ein Ausflug in die Ethik

Die uns bekannte Ethik ist eine stille und anscheinend kaum zu bemerkende Moral der leisen Töne. Doch während wir uns einige Jahre der jüngsten Vergangenheit und Jahrzehnte der Historie anschauen, dann ist sie beständig immer gegenwärtig.
In wenigen Absätzen ließen sich schnell die Wandlungen von gestern zu heute in den zeitlichen Epochen aneinanderreihen, aber sind die Wandlungen der Menschen ihrer Zeit, in denen wir in Gesellschaften der Traditionen sowie Moderne heute leben, an sich schon eine ethische Besonderheit. Viele Erkenntnisse der Philosophien wirken an ihr mit, von den schlichten Gedanken zu formulierten Gesetzen, in der Verhaltensforschung mit unmenschlichen Experimenten, bis zu einer heute fachlichen Soziologie.

Der bisher am höchsten erstellte Ethikwunsch ließe sich vermutlich in der Charta der Vereinten Nationen erkennen. Denn jedes Leben ist von wert. In der Gleichheit, die für jeden Weltenbürger gelten soll, unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe, als Kind oder Erwachsener, mit und ohne Handicap geboren, in welchem Land und welcher Staatsform auch immer. Oft ist es zur Gegenwart noch beim Wunsch geblieben diese verlangte Gleichheit tatsächlich zu bewirken, ein von den meisten Staaten anerkanntes Menschenrecht aber dennoch weltweit bekannt gemacht.

Die Verantwortlichen der religiösen Ethik, die in den Lehren verbreitet ohne Bedenken vom Volk angenommen wurde, handelte historisch einst mit Menschen, wie man sonst nur mit Vieh handelte. Die Sklaverei war weltweit kontinental bis zum 19. Jh. ein einträgliches Geschäft. Die Ethik der dominanten Religion zwang massenweise in Konversionen, die sie für die einzige und richtige Wahrheit hielt, und die Menschen passten sich solchen Forderungen um ihren Lebenswillen an. Eine gesetzliche Gleichheit der Rassen in Recht und Unrecht ihrer kontinentalen Herkunft wurde in Amerika und Südafrika erst im 20. Jh. errungen.

Die Themen der Ethik wurden bereits von den Denkern der Antike behandelt. Und ging es ihnen in ihrer Zeit vielfach nicht anders wie heute um den Wert des Menschen.
Neuplatoniker und Stoiker rangen um ihre Philosophie die eine Notwendigkeit und den freien Willen gegenüberstellte. Wie es exemplarisch derzeit in der Vorsicht der Demokratien der aufgeklärten friedlichen Bürger leider wieder erforderlich ist eine bewaffnete Armee aufzustellen, um sich vor Aggressionen zu schützen. Der Pflicht in der Einberufung nachzukommen oder im freien Willen den Kriegsdienst zu verweigern,
Weitere Fragen stellen sich mit der Verhaltensweise, wie sie aus den Traditionen hergeleitet werden. Und ist die Vendetta, die einstige Blutrache bei einer noch so belanglosen Tat zur Folge des Todes heute juristisch in Europa verboten, gleichwie Morde der Ehre wegen, und verstehen die Kirchen hierzu ihre Aufgabe darin um christliche Vergebung im Täter / Opfergespräch zu ersuchen.

Die Frage nach Leben und dem Tod, mit der die Ethik heute einhergeht, hat sich in den beiden Jahrtausenden der Denk- und Schriftentwicklung und zuvor schon des Öfteren gestellt. Und ist heute ein Menschenleben nicht mit einem Menschenleben aufzuwiegen, wie es noch von König Hammurabi in seiner Gesetzgebung der Vergeltung von Geschädigten im Detail aufgeführt gefordert werden konnte. Europa hat die Todesstrafe abgeschafft und niemand würde heute den versehentlichen Verlust eines Auges mit einem gleichwertigen ersetzen. Doch wäre ein Geldeswert als Entschädigung wie schon in jener Vorzeit Babylons üblich.

Ein anderer Aspekt der sehr aktuellen Rechtsprechung ist die Frage nach einer Selbsttötung, dem Selbstmord, der in schwermütigen Gedanken die Jugendlichen und ältere einsame Menschen gleichermaßen befallen kann. Die Jugend in ihrer natürlichen Entwicklungsphase von klein auf betreut und die Alten in der soziologischen Zeitspanne heutiger Zeit in der sie sich weitgehend selbst allein überlassen sind. Und sie Bedenken um den Zweck und Nutzen ihres alternden Daseins befällt. Wobei diese soziologische Entwicklung der entstehenden Einsamkeit in moderner Gesellschaft ein ethisches Thema an sich ist, die mit Technologisierung in isolierten Arbeitswelten, und Mobilisierung einer progressiven Lebensplanung der Jugend verknüpft ist.

Unser höchstes Gericht Deutschlands im Bunde der Länder hat sich neuzeitlich ausdrücklich für die Freiheit des Einzelnen entschieden, der generell über sich selbst zu bestimmen hat. Über den Verlauf des eigenen Lebens sowie über dessen Ende. Gesundheit bleibt ein hohes Ziel ein Leben lang und wurde den Medizinern der von Hippokrates verlangte Schwur den Kranken sowie gesunden Menschen in ihrer Tätigkeit nicht zu schaden zur Pflicht .
Dennoch abgegrenzt zur natürlichen Freiheit des Einzelnen in Beeinträchtigung bei schwerer Krankheit, dem Verlust der eigenen geistigen Fähigkeiten und schwerer Behinderung wird der Schutz für solche Menschen durch den Mitmenschen in der Organisation notwendig. Überdies aber ist die Möglichkeit gefordert über seinen Körper nach Belieben zu verfügen und sind heutige Organspenden in Patientenverfügungen mit einer Notabschaltung bei lang anhaltend bewußtlosen Zuständen vorher selbst noch bei Bewußtsein zu bestimmen.

Mit der Einführung des Rates der unabhängigen Kommission zur Humanethik im geregelten Staatsleben in der fachlichen Diskussion mit Moral von bedeutenden Religionen begleitet, entstanden augenblicklich Überschneidungen zu mancher Wirtschaftsethik der Börsen und weltweiten Verflechtung des Geldes. Der Naturen und der ihrer Tiere dieser Welt und den technischen Möglichkeiten, die die nächste Zukunft bedeuten könnten, wie es zum Beispiel die wissenschaftliche Genetik ist. Sie sind Teilhabe unseres Verantworten und die Rechtfertigung hierzu, und somit unser tägliches Handeln und Tun in unseren Werten und Maßstäben.

A.H.S.



Utopien im Staatsleben



Staatsleben


Platons Staat in seiner Schrift vielfach gelesen wurde zum Beispiel möglicher Utopien. Platon in seiner Herkunft aus den Königreichen der Spartaner erlebte eine Prägung, die ihn auch in seiner Vorstellung vom Wert des Menschen zeitlebens begleitete. Die platonische Liebe die vielfach zitiert wird brachte als Gegensatz die Alten und für überflüssig befundenen, die Krüppel und Schwachen in Bedrängnis. Die Spartaner waren darin nicht sehr feinfühlig und scheiterte Platon zuletzt mit dem praktischen Versuch eines Staates in Ägypten.

Sinniger waren schon die Fantasien zur Staatsgründung eines Tomaso Campanella, der sehr luftig und lebenslustig die Menschen in weißen Kleidern umhergehen ließ. Und die verlangte Freiheit darin alle Gleichheit in der Betätigung zum Lebenserwerb zuließ.
In seinem Sonnenstaat sorgte sich die Jugend um die Alten und war die Hygiene ihnen zur Pflicht. Zugleich wurde alles Leben von Behörden kontrolliert. Sogar die Zuweisung, wer eine hübsche Frau haben sollte und wie es um die Kinder steht, wurde in einem Losverfahren der Behörde festgelegt.

Thomas Morus wiederum verweigerte mit allen übergeordneten Ämtern und Kontrollen im Volk im damaligen England dem König die Autorität über die Kirche. Er lehnte den verlangten Absolutismus Heinrich des Achten in Vollmacht des Königs über Staat und Kirche ab. Als Berater des Königs hat ihn dies sein Amt und den Kopf gekostet.
Seine Utopien betreffen die säkularen Normen in der gesamten Gesellschaft einer utopischen Inselwelt in der alle Menschen gleich sind. Und sie höheres menschliches Werden in der gelehrigen Bildung bestreben.
Die höheren Schulen und ihr Bildungssystem in Europa aber waren praktisch vor allem dem Adel und Stande der Kirche vorbehalten.
Doch entstand in England nach König Heinrich mit der Trennung der Kirchen zum Protestantismus und Anglikanismus ein erstes Schulwesen (Grammar School) für sonstige vermögende Leute .

Utopien zeigen sich bisweilen zur Gegenwart der Politik. Mehr oder weniger gebildet schwärmen die einen von einem Staatswesen der Vergangenheit und einer Zukunft der Ideale und deren Wertegesellschaft.
Die historisch bereits mit allen Verlusten um Leib und Leben gescheitert wir in der Republik des Bundes der Länder kein Königreich mehr wollen. Die anderen träumen von einer Gleichheit der Menschen in einer zentralen staatlichen Regulierung, die alles Erdenkliche in ihrem kleinen Leben regelt und sie sich um nichts mehr sorgen müssen. Und auch diese Versionen sind bereits im Hungertod der Etlichen gescheitert.

Die Nächsten aber, die den natürlichen Lebenskampf in Fleiß und Ehrgeiz, in Cleverness und Mitmenschlichkeit für sich verstanden haben, werden ein erfülltes und glückliches, wenn auch bescheidenes Leben genießen können. Wenn ihnen ihr Staat die Rahmenbedingungen in der Lebenslehre zur fairen Chancengleichheit des Einzelnen in der Gemeinschaft gewährt.