Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2023

Haarige Schönheiten

Unsere Nachbarin hat sich die Haare machen lassen. Es lässt sich nicht immer sagen, was man sich zu dem Anblick des Mitmenschen denkt, aber die höfliche Schule der Kindheit und ein freundliches Wesen gehören bei uns zur Etikette. Dachte ich nacheinander die Treppe hinaufgestiegen doch, die Nachbarin hätte schon wieder einen Neuen, denn ihre nun kurze Haartracht sieht einem jungen Mann zum Verwechseln ähnlich. Doch aber ist jetzt ihr Augenblick zum Vorteil nicht mehr hinter einem Vorhang verborgen im seitlichen Gruß zueinander und offenbart ihr Lächeln eine wahre Schönheit hinter der offenen Stirn. Vermutlich hat ihr Freund im Zuschnitt zum Putz etwas Einfluss gehabt, der ihr zugesagt hat, denn die holde Weiblichkeit lässt sich auch gerne etwas einfallen, um anderen zu gefallen.

In den vergangenen Jahren ist viel geschehen. Wir hatten eine Epidemie zu überstehen, die uns an unser Zuhause gefesselt hatte und fand der Kontakt zu den anderen Menschen mit uns zumeist von Zuhause über den Bildschirm statt. Auch war der Gottesdienst alles andere als eine Erbaulichkeit in der freien Ansicht unserer Gedanken, wenn wir mit einem Mundschutz vor den Gesichtern unsere Formeln und Elegien aufsagten, die uns unser Bekenntnis sind. Und Singen, unsere schönste Betätigung in den Gemeinden war uns schlichtweg verboten. Ein wenig kam sich jeder nun bevormundet vor, und einige von uns die solches zur Vorsicht um den Mitmenschen nicht zu infizieren, und nicht selbst infiziert zu werden, nicht stoisch über sich ergehen lassen konnten, erinnerten sich an die vermummten Gestalten, die in anderen Ländern in der Öffentlichkeit an der Tagesordnung sind. Dort wird die Bedeckung des Hauptes und der Haartracht oder des ganzen Körpers in der Öffentlichkeit vor allem religiös begründet und vom Staatsapparat und seinen Gardisten überwacht.

Die Schamhaftigkeit sich im Äußeren bedeckt zu halten ist in vielen Kulturen üblich. Im Orient ist dies uns auffällig geworden in der Gewalt an den Frauen besonders in Afghanistan. Aber solch ein Erscheinungsbild ist auch den Männern öffentlich geboten gewesen im älteren Gebaren in Israel. Dort trugen die Männer pflichtgemäß einen Zopf und die Frauen einen Überwurf über dem Haupt. Nicht zuletzt beschreibt darum die Haartracht im alten Testament etliche Episoden um die Fülle der Haare in ihrer sinnlichen Macht. Die der Männer ebenso wie denen der Frauen. Herakles und Samson sind einige der überliefert berichteten Zeitgeister.
Aber auch andere Kulturen haben eine Schwäche entwickelt darin sich bedeckt zu zeigen. Und ist in Asien die tägliche Bemalung des Gesichtes mit Kreide oder Ton eine übliche Prozedur, und in China ist die Hand vor dem Mund nicht nur eine Maßnahme zur Vorsicht, sondern eine unverbindliche Höflichkeit. Die allerdings im Begriff ist zeitgemäß weniger zu werden. Wer überdies bevorzugt ganz praktisch gedacht auf Dauer sein Äußeres verändern möchte, dem ist auch die Möglichkeit gegeben sich sein Gesicht oder auch nur ein Lächeln befremdlich tätowieren zu lassen. Die Inselvölker der Südsee waren darin sehr geübt.

Eine Camouflage ist der definierte Begriff aus der kulturellen Veränderlichkeit, der eigentlich den Mimosen im Tierreich zugedacht wird, wo einige Pflanzen und Tiere ihr Äusseres augenblicklich farblich verändern können. Oft auch in der schützenden Tarnung des eigenen Ich, der wir mittlerweile den wechselnden Gesichtsausdruck zueignen.
Unser menschliches Antlitz wird von etlichen Muskelpartien bestimmt, die sämtlich miteinander reagieren um unser Missfallen, die wechselnden Launen und ihre Freude, ihren Zorn oder ihre Liebe zum Ausdruck zu bringen.
Etliches geschah darum im manchen Missverständnis der Offenbarungen in unserer Kulturen in den vergangenen beiden Jahren auch zwischen den traulichen Eheleuten, den Eltern und Jugendlichen und im sonstigen Miteinander. Und ist vieles nun für uns ein Neubeginn in nächsten Zeiten, bei dem uns Gott, der zur Erkenntnis um jedes einzelne Haar auf den schuldbewußten Häuptern weiß, dabei zu helfen vermag.

A.H.S.


Zum Wert der Frauen.



Die Proteste der Frauen im Iran


Macht und Gewalt


Den Tod im Widerspruch






Mit dem Blick in die Vergangenheit
führt uns die Gegenwart immer wieder deutlich vor Augen wie weit wir uns mit den eigenen Ansichten um unsere Gegenwart von vergangenen Jahrhunderten entfernt haben. Aufgerichtet in den Zielen die Höhen der Erkenntnis zu erlangen, sind wir dennoch ebenso weit noch von solchen angestrebten gedanklichen Höhen entfernt.
Dabei hat uns die Antike aufgezeigt wie sich alle Erkenntnisse um uns selbst beständig erneut generieren, um alsbald wieder zurück zur irdenen Gewissheit zu fallen, um letztlich erneut die Bestätigung zu suchen und vielseitig auch zu finden. Es hat kein Ende darum mit der Menschwerdung.

Der Josephus Flavius, anerkannter Historiker seiner Zeit um 60 nach Zeitrechnung berichtet ausführlich in seinen Büchern aus dem Zeitgeschehen im Orient, gleichwie von den Staatsgebilden der damaligen zentralen Gewalten. Ausführlich beschreibt er die Mythen und Erzählungen, die in einigen Vergleichen bei uns im alten Testament Eingang fanden. Und darin auch den David, den Staatsgründer Israels, der von seinem Vater Solomon vielfach verfolgt wurde, um der königlichen Nachfolge wegen getötet zu werden. Der aber dennoch den Thron besteigen sollte.
Und beschreibt Josephus, der ein jüdischer Statthalter für einige römische Reichsgebiete in Judäa wurde, die reiche Pracht solchen Königshauses, in dem einige hundert Kelbweiber (Nebenfrauen), eine Mehrzahl Ehefrauen mit gleichen Rechten, und etliche hundert Sklavinnen ihre Dienste taten.

Die Wertstellung der Frauen in der westlichen Welt hat sich aus den Zuständen einstiger Skalverei zu befreien vermocht, und ist die Bigamie und Vielfachehe in unseren Breiten in amtlichen Gesetzen untersagt.
Und ist dies auch im Iran der Fall, und kann dort ein Ehebruch von Mann oder Frau mit dem Tode bestraft werden. Ob dies für uns gut oder böse zu verstehen ist bleibt den Gesetzgebern überlassen, die in den Archiven nach theologischer Gerechtigkeit suchen und vielfach in den Gesetzen der Vorfahren sowie bei Zarathusdra finden. Aber auch in der westlichen Aufklärung, die in einer heute üblichen Vielfachehe im moralischen Iran mit einigen Nebenfrauen auf Zeit, eher doch ein psychologisches Geschehen der körperlichen Bedürfnisse versteht.