Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden November 2018

Die Selbstverteidigung

In den soeben eingespielten Songs erklingt ein Fado. Leise und tragend, beginnt er sich zu steigern, und ist er nach einigen Takten bereits ziemlich mitreißend in den Gefühlen. Fado der Portugiesen ist anders als die spanische Variable der heftigen Kastagnettenklänge in ihrer Tradition der iberischen Musik. Beide sind in der Volksmusik zumeist Liebeslieder, und die einen in ihrem Temperament der Leidenschaft, die anderen in ihrer Sehnsucht der schmerzlichen Liebe gesungen.

Berlin ist vor dem Weltkrieg eine ebenso viel beachtete Weltstadt gewesen, wie in unseren Tagen, und anschließend im Viermächtestatus der Besatzungen schon immer eine Stadt der damaligen Wortschöpfung im 'Multikulti' der Generationen. Und schon immer wurde sie mit den Zuwanderungen zur Variablen der Integration fremder Menschen, die heute etliche der ebenfalls größeren Hauptstädte aufzeigen.
In München zeigt sich offensichtlich in den chinesischen Gartenlagen eine Affinität zu Asien und sind dunkelhäutige Amerikaner längst beheimatet, deren Botschafter mit einem singendem Tirolerhut zum Oktoberfest eine Toleranz ohne Rassenunterschiede einforderten. Und tatsächlich wurden Sänger und Schauspieler zu solchen Botschaftern der Kulturen erklärt.
Die Kölner Innenstadt sieht sich in der Geschäftstüchtigkeit neuzeitlich von investigativen Japanern erkundet und durchzogen Karawanen verschleierter Jungfrauen Arabiens die edlen Flaniergeschäfte auf der Suche nach Moden und Geschmeide. Durch Bremen winden sich täglich die röstfrischen Düfte der afrikanischen und brasilianischen Kaffee- und Teeplantagen und weisen sie fairen Weges zum bekannten Naturkundemuseum, um dort anschaulich dokumentiert zur Selbstbetrachtung des Menschenbildes einzuladen. In Leipzig spiegeln sich seit Jahrhunderten in orientalen Instrumenten, Kalligrafien und Signaturen die alten Handschriften im Wandel der Kunst des Schreibens zu heutigen Schriftarten wieder. Und ließen in der Hansestadt Hamburg die Nachfahren der Häuptlinge Winnetous mit geschmückten Totems und hölzernen Stelen der Eingeborenen Nordamerikas die Geister der ewigen Jagdgründe anrufen.

In humorvollen oder anspruchsvollen Künsten erlebten die zwar schwarz-weißen Einwohner, aber dennoch immer noch fremden Arbeiter in Deutschland an den ersten eigenen Bildschirmen die beliebten Eurovisionssendungen. Ihre Realität der lokalen Gastronomen lebten die Deutschen mit den Kurden und Türken, mit den Griechen und Italienern an ihren Arbeitsplätzen zur Normalität und schwitzten sie gleichwie 'Über oder unter Tage' in den Stahlwerken und Kohleflößen.
Es verstarben irgendwann die südländischen Sangeskünstler der ersten Generationen eines natürlichen Todes. Ihre uns bekannten erklungenen Arien von Verdi, geübten Tanzschritte des Rumba und Salza und manche Imitationen in den Schlagerdarbietungen sind bis heute a la Dolce Vita nicht vergessen.

Deutschland hat wiederum Neuzugang aus vielen Nationen. Zumeist aus Ländern und Heimatgeografien der Verfolgten und Gequälten, in Gefahren um Leib und Leben sind sie bei uns zumindest zeitweise aufgenommen. Als ständige Ergänzungen orientalischer Sequenzen in weltbekannten Klassikern der Harmonien sind sie sogar in Mode gekommen.
In den Passagen der Einkaufsmeilen erklingen gelegentlich die hohen Töne der Bambusflöten peruanischer Einwohner mit ihren schönen Rhythmen und Melodien. Vermitteln sie die Natur der hohen Berge und letzten immergrünen Urwälder, über die weiten Ebenen der Pampas. Und eine dort gefühlte Freiheit von den Zivilisationen die sich in der Tiefe der Seelen zu kristallklaren Seen spiegeln.
Straßenmusikanten lassen einige Straßen weiter zu schnelleren Rhythmen der mexikanischen Gitanos ihre Gesänge erklingen. Inhaltlich über die Liebe zu schönen Augen und verlockenden Frauen mit vollen Brüsten gesungen. Geht man weiter durch die Passage, dringen von weiter unten und zur Stadtbahn hin, die eher tragende Melodien und traurige Harmonien eines Akkordeons herauf, sie berichten von der Weite der mächtigen Wolga und den Naturen im östlichen Balkan.
Endlich im Lokal der Gastronomie spendierte uns der Wirt einen Ouzo zu einem gut gewürzten Stiffado und lauschen wir bei einem Glas Wein der Stimme von Melina. Sie berichtet von einem blütenweisen Athen im blutroten Sonnenuntergang klangvoll getragen. In einem nächsten und sehnsuchtsvollen Liedgut des Komponisten wird in seiner Übersicht in allem Geschehen angefragt: 'Wofür mein Gott?' Pour que mon Dieu?
Geschrieben von einem weltbekannten Dissidenten in jenen Jahren, der letzten Jahrhunderts aus der Militärjunta Griechenlands nach Frankreich entkommen konnte. Der Komponist Theodorakis und die Sängerin Mercouri waren eng befreundet damals. Ihre Kollege der Franzose Charles Aznavour, vor wenigen Tagen im hohen Alter von 98 Jahren verstorben, war ein Sohn geflüchteter Armenier des türkischen Genozids um 1915. Ihre Chansons berichten von den Zeiten der Liebe sowie von damaligen Dramen.

Griechenland schrieb sich 1967 mit dem Obristenputsch in der Machtübernahme und Absetzung der Regierung durch die Militärjunta eine weitere Episode in der Geschichte des Landes und berichteten die nach Europas Länder Geflohenen und Überlebenden von verübten Greueltaten und Tötungen durch ausgebildete Folterknechte in den Kerkern.
Diese Erlebnisse in den Methoden der Folterer an den Opfern wurden/werden detailliert in ihren Berichten von Amnesty International aufgezeichnet und konnten sie aufbereitet damals noch von jedermann gelesen werden.
Ein Beispiel hierzu aus der Erinnerung: In Griechenland versuchten sie sich in ihren Verhörmethoden besonders gerne in medizinischer Kenntnis mit Medikamenten, um die Opfer möglichst lange am Leben zu belassen. Und erweckten sie die misshandelten Männer und Frauen immer wieder aus der gnädigen Bewusstlosigkeit, in die sie nach Elektroschocks an den Genitalien fielen. Nahezu zeitgleich hatte in den südamerikanischen Staaten ein Land nach dem anderen die Junta der Militärs durch Putsch die Macht übernommen.
Auch dort sind Beispiele in der Art der Unmenschlichkeit geschehen: Die Militärs hatten genügend Leben unter den eingesperrten Zivilisten zur Verfügung und töteten sie in schneller Folge aus purem Vergnügen am Tod. Den Inhaftierten, denen ein Geständnis abgepresst werden sollte und die Verrat an den Beteiligten begehen sollten, bereiteten sie ein langes Sterben durch körperlichen Verfall in den in vielen Methoden zugefügten Schmerzen über Wochen und Monate. Torturen, denen ein willkürliches Sterben vereinzelt erst nach Jahren in der Haft folgte.

Es ist schon einige Jahrzehnte und Generationen her, da spielten Mandolinen ihre Melodien zu ganz anderen Anlässen. Die Sängerin Mercouri wurde in Griechenland Politikerin im Kulturamt. Die militärischen Regierungen waren soeben aufgelöst und hatten geendet, als wir in diese Länder reisten.
Zu spüren war dort im Alltag der Bevölkerung mit den zur Zurückhaltung angewiesenen Menschen in Uniformen eine starkbetonte Sehnsucht nach Normalität.
Einst öffentlich zugänglich gemacht sind diese von Amesty I. detailliert beschriebenen Erlebnisse, in den verübten groben und verfeinerten Methoden, mit denen den Opfern keine Geheimnisse blieben, und die jeden und alles, woran sie glaubten in solcher Gewalt verrieten, in der ihnen zugedachten Würde der betroffenen Menschen, nicht mehr zu lesen.
Dennoch werden sämtliche Berichte der von den Sadisten für würdelos erachteten und geschändeten Überlebenden auch in den heutigen beobachteten Geschehnissen, in den Staaten ihrer Machtausführung, in der Herrschaft der Diktaturen, im Geschehen der Königreiche und Weltmächte, die Geschehen in den selbsternannten Autokratien, und vereinzelt auch in zeitigen Demokratien, in ihren Dokumentationen von Amnesty International sorgfältig dokumentiert und aufbewahrt.

Nach dem Angriff der beauftragten islamischen Sektierer des arabischen Anführers Bin Laden auf Nordamerika 2001 wurden Folterkammern von Amerikanern außerhalb ihres staatlichen Hoheitsgebietes eingerichtet. In den USA ist im Bundesgesetz ihrer Staaten sowie in der Verfassung die Gewalt der Folter verboten, und wurden darum in Afghanistan, im Irak, im europäischen Gebiet in Ungarn und Polen und auf der Insel Guantanamo die Inhaftierten verhört. Deren Ergebnisse nach anerkannt verlauteten Erkenntnissen, wissenschaftlich und taktisch im Nutzen betrachtet, wie alle sonstigen Ergebnisse die durch diverse Methoden unter der Folter entstehen, als wenig glaubwürdig anzuzweifeln sind.
Die Einrichtungen und Anlagen auf der Insel Guantanamo werden weiterhin als Aufenthalt außerhalb des Staatsgebietes der USA für inhaftierte Staatsfeinde genutzt und für mögliche Verhöre von den USA beibehalten.

Auch Deutsche mit einem Doppelpass der Staatszugehörigkeit, die Kritiker und Journalisten des Systems der Türkei, stehen derzeit vor einem Gericht in der Türkei. Männer und Frauen werden aus den Wohnhäusern geholt und 'verschwanden' einfach von der Straße weg in Autos gezerrt bei Nacht- und Nebelaktionen. Und geschehen in diesen Jahren mittlerweile Inhaftierungen ganz hemmungslos und öffentlich auch in Anwesenheit der Pressefotografen.
In den derzeitigen Machtverhältnissen werden viele Anwälte der Anwaltskammer der Türkei mit aktuell willkürlichen Beschuldigungen inhaftiert und verurteilt. Beschuldigt werden vor allem Kurden Terroristen zu sein und Mitglied einer einst anerkannten türkischen medialen Organisation des Exilanten 'Gülen' zu sein.
In solcher Methode des Verschwindens wurden bereits vor 1980 viele Männer, Jugendliche und Frauen in der Türkei von ihren Angehörigen vermisst gesucht und sind sie heute schon nicht mehr am Leben. Die im Kernland der Türkei lebenden Kurden sollten mit ihren kulturellen Unterschieden gewaltsam an die osmanische Traditionen im Staat eingefügt werden. Ihre Geografie wurde bereits im Osten des Landes in der Sprache und im Schulwesen, in Recht und Religion der Türkei gefügig. Es bildete sich ein Widerstand mit zunehmenden Aggressionen und Attentaten der Kurdenstämme, die in der Verbindung zur Autonomie der Kurden im Irak den Motivationen in der Türkei zugerechnet wurden. Derzeit scheint sich im Südosten ihrer Geografie, diese Methodik der gegenseitigen Schuldzuweisung in der Gewalt der Staatsautorität zu wiederholen.

In vielen Weltländern wird weiterhin auch mit dem Wissen der UN gefoltert. (Nicht aber mit ihrer Duldung) Vereinzelt in der Lust des Tötens und zur Überlegenheit der Folterknechte. Aus einigen Gefängnissen, die keine Orte der Hoffnung sind, sondern Kasernen des Todes in Irak und Syrien, verliess niemand mehr lebend die Kellerräume. Ihre Namen gerieten dennoch in die Öffentlichkeit und wurden die Aufzeichnungen 2018 dem internationalen Gerichtshof übergeben. Nur selten erklingen Gesänge der eingeschlossenen Frauen in den Kerkern. Eine von ihnen erlangte besondere Berühmtheit in Ägypten darin und wurde von ihr über die umschlossenen Wände hinaus in den ungebrochenen Kräften ihrer Stimme berichtet. Bis diese mit ihrem Leben letztlich erloschen ist.

A.H.S.

Nur der Tod ist gnädig.





Charta der Vereinten Nationen
Artikel 1
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
Artikel 3
Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
Artikel 5
Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
Artikel 9
Niemand darf willkürlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden.
Artikel 10
Jeder hat bei der Feststellung seiner Rechte und Pflichten sowie bei einer gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Beschuldigung in voller Gleichheit Anspruch auf ein gerechtes und öffentliches Verfahren vor einem unabhängigen und unparteiischen Gericht.

Organisation Zentrum Überleben https://www.ueberleben.org

Ihr finanzieller Opfergang zu offensichtlichen Therapien ist bislang nur in Berlin möglich. Journalisten und Mediziner haben in Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern und Psychologen und weiteren Spezialisten in den Zuständen und Altersgruppen eine strukturierte Kooperation zur alltäglichen Lebensfähigkeit der Patienten Frauen, Männer und Kinder entwickelt.

Foltermethoden,
in den Vorzügen und Gelüsten.
Menschenverachtung Folter

Die diesjährige Entscheidung zum Friedensnobelpreis geht an die Bestrebungen der Menschlichkeit die Weiblichkeit dieser Menschenwelt als solche zu würdigen. Wenngleich die Anerkennung der Frauen und Mütter in der Gleichstellung von Mann und Frau in ihren Lebensaufgaben längst nicht von den Religionen und Staatswesen überall und weltweit verwirklicht gewollt und bislang nur selten zu erkennen ist. Sie haben besonders unter den Gewalttaten der Kriege zu leiden.