Frieden und .., Frieden und ..,

Zum Frieden 2018 im Januar

Neujahrswünsche in die neue Welt

Den riesigen Kühlschrank leer zu betrachten, die Kinder in der Schule, kommt in den Vorbereitungen zum Jahreswechsel ein ungutes Gefühl in uns auf und gehen wir eben noch in den Supermarkt. Um uns ein wenig mehr Sorglosigkeit zu verschaffen zur Sicherheit in den Vorbereitungen auf alles mögliche Unerwartete, was in den nächsten Tagen noch kommen und geschehen mag. Und gehen wir dorthin, wo wir längstens uns schon im Sortiment auskennen und vielleicht mittlerweile sogar beim Personal nicht ganz unbekannt sind.
Dort ist alles wie üblich, wie in diesen letzten Tagen des Jahres und unser Besuch schon nicht gerade ein besonders Erlebnis in den eiligen Stunden vor den Feiertagen. Selbstsicher kennen wir im Wandelgang geübt jede Zeile in den langen Regalen der Waren und wissen wir längst, wo in den Reihen alles liegt und steht und für uns eingeordnet ist. Doch vielleicht entdecken wir sogar einige Neuheiten in den Produkten, die sich anpreisen und nur auf uns zu warten scheinen.
In den langen Fluchten angekommen, fehlt dann plötzlich unsere Lieblingsmarke zum Speiseplan und stehen wir einen Moment ratlos vor den leeren Kisten im Regal um nach einer kleinen Ewigkeit der Überlegung irgendeines der anderen Produkte zu versuchen. Vor solchen Fragen entsteht in uns darum ein wenig Chaos in der verlangten Umgestaltung des bereits vorbereiteten, des gedachten Abend im Verlauf der bei Kerzenschein und Gläserklingen doch etwas ganz besonders werden soll. Zum Tagesgeschehen der Kinderwünsche und einem Verlangen nach Gemeinsamkeit, wenn nicht sogar zum weiteren künftigen Leben nach dem festlichen Speisen durch den Rubin des Weines betrachtet.

Natürlich könnten wir jemanden fragen, wenn es denn in den hohen und aufgetürmten Schluchten zwischen Türmen bunter Kartonagen und Werbungen noch eine Hilfskraft gäbe, der uns sagen könnte ob eventuell im Lager noch ein Vorrat ist, ob wir zu den fehlenden Zutaten der Vorbereitungen zum gedachten Zweck ein alternatives Produkt verwenden können.
Der kleine Bildschirm am Wege durch dieses Labyrinth nebenher gibt uns nur einen ersten und mahnenden Hinweis auf einen überhöhten Zucker- und Cholesterinwert der schon fast üblich geworden ist in den Übergrößen der angebotenen Packungen. Gelegentlich müssen wir darum etwas völlig Neues und Unbekanntes zum alltäglichen Dasein riskieren, sind die angepriesenen Verlockungen mit einem flüchtigen Blick auf Label und bedruckte Hinweise der Rückseite ähnlich den Sprüchen der Bibel in den Warenkorb zu legen.
Zumeist aber auch mit einem ersten Gefühl der Neugier im Verlangen, wie es die auffällig hübsche Verpackung verspricht vielleicht mit einer altvertrauten Sicherheit und Geborgenheit irgendwie schon richtig den Einkauf getätigt zu haben. Es bestärken uns darin jedenfalls die bekannten Melodien aus den Lautsprechern, die uns die Festtage in den Gesängen der Engel versüßen sollen. Denn es soll sehr kalt werden und viel Schneefall geben in den Neujahrstagen, sagen nebenher die Wetterpropheten, und kann es dann im Stillstand von Verkehr und ruhenden Aktivitäten noch ganz anders kommen als wir zuvor dachten und zu planen hatte. Im göttlichen und höheren Schicksal eben.

Im Werden und Vergehen der Kulturen des Menschen und seiner Individuen sind uns in den vorgegebenen Feiertagen die Erfolge des Jahres ebenso beschert wie unser Versagen bereits die Regel ist. Begünstigt in der Besonderheit hervorgehoben, lassen unsere Regierungserfolge auch mit viel eigenem Lebensfleiß erarbeitet, verdient und in der Gemeinschaft gefördert oft lange auf sich warten und werden sie zu menschlichen Niederungen sowie zu Spitzen in ihrer Einzigartigkeit. Um in der bestrebenswerten Geduld gesteckte Ziele und Visionen zu erlangen, können wir menschlich ebenso unbeirrt und beharrlich sein, wie ebenso schnell verzagt und aufgegeben ohne weiteres Interesse uns anderen Dingen zuwenden.
Belobigungen sind selten und unser Versagen bekommen wir ziemlich schnell zu spüren im engeren Lebenskreis, und kann es nach ersten Unternehmungen im Aufstieg der Erfolge ebenso schnell wieder bergab gehen. Die Kontinuität ist damit ebenso gewisse Sicherheit wie die Neuorientierung. Etliche und ideenreiche Erfinder des heute Alltäglichen wie Thomas Edison befanden sich bereits nahe der eigenen Lebensexistenz und vor dem Aufgeben ihrer Entwicklungen, bis es ihnen gelang ihre kleine Firma zur Größe zu errichten. Geschicklichkeit und Selbstvertrauen sind immer erforderlich.
Mit der Verwirklichung nach ersten Momenten kommen bald darauf die nächsten Ängste die momentanen Erfolge würden nicht anhalten. Der festliche Abend könne nicht zu den Gesprächen gelingen, der Wein wäre nicht der richtige, die Komposition der Kuchen könne nicht gelingen, die Kinder hätten keine guten Abschlüsse, und der Verein hätte seine Liga nicht erreicht. Wie ein ausdrückliches Versagen in der Politik und die fehlende Anerkennung der Gesellschaftsordnung im alten Jahr schon nicht zu bewältigen gewesen ist, ein solches Vermeiden und Befürworten die noch lange anhaltenden Nachwirkungen mit sich zu schleppen hat.

Schicksalsbestimmt denkend dennoch unser Dasein selbst zu bestimmen, sollte uns moralisch nicht geschehen, was wir in den Erfahrungen haben lernen können. Können wir aber nur wenig in den klimatischen Veränderungen mit den natürlichen Lebensbedingungen wirklich etwas verändern und müssen wir uns ebenso technisch wie praktisch, alltäglich und aufmerksam wie zuvor schon in den Erfahrungen an kommende Ereignisse und Widrigkeiten anpassen.
Es können im warmen Frühjahr die Blüten in den Bäumen erfrieren, faulen die Winteräpfel lange schon vor der Ernte an den Zweigen und gibt es kaum genügend Mandeln, Nusskerne und getrocknete Datteln zum Christfest nach den Dürremonaten des Vorjahres. Und technisch betrachtet in den Neuerungen der vewendeten Mittel überdurchschnittlich eine schlechte Ernte in allen Schulabgängen wie berichtet wird.
Katastrophen veranlassen den Menschen zu Maßnahmen und Einschränkungen in der Ordnung und entfachen aufgebrachte Bildungsinitiativen wahre Feuerbrünste in erhitzten Gemütern die kaum mehr zu löschen sind an unseren schulischen Einrichtungen, dennoch hat die Jugend ihr Recht sich ihrer Zeit zu behaupten. Hat aber die soziale Fürsorge der Kirche zu den Andachten nicht genügend in die Kassen einspielen können, und wurden die Scheckkarten tunlichst zum frommen Beitrag der Worte nicht genutzt.

Dennoch geht mit Gottes Hilfe die geistliche Nahrung niemals aus und geschieht in anderen Kulturen und in Ferne zu uns, ein vollkommen anderes Empfinden, wenn wir ungewöhnliches Glück erleben konnten. Wie sich die Vorfälle der unerwarteten Gewalt in den Staaten Amerikas Jahr für Jahr bestätigen, Glück gehabt zu haben im Gottesdienst und zum Festival in den vergangenen Tagen. Wie selbstverständlich Glück sein sollte. Doch in diesen Tagen Glück gewesen ist einfach nicht dabei gewesen zu sein im zeitlichen Moment und zum Anlass der Feierlichkeit, als entschlossen die Todesschützen ihr mörderisches Handwerk unter den friedlichen Zivilisten im Gottesdienst verrichteten. Und in diesen beiden Ereignissen, in den Staaten der USA verteilt, der bislang unbewältigte Hass der kaum beachteten Soziologie in der erfolgreichen Gesellschaft aufbrach, er sich im Einflussgebiet der Kirchen längst vergessen geglaubt, im neuerlich aufkommenden Rassismus offenbarte.
Dann können wir tatsächlich von Glück sagen, und reden wir nur allzu gerne darüber. Vermitteln wir übereifrig den Mitmenschen von unserem Glück und wollen sie daran teilhaben lassen, lachen wir, wenn wir die Bananenschale auf dem Gehweg rechtzeitig bemerkten, die mancher von uns dennoch hingeworfen liegen gelassen hat für den nächsten Unglücklichen.

Ein wenig seltsam entwickeln sich in unseren modernen Zeiten die Kirchen. Gehen sie mit der Zeit, fragen sie sich, wohin ihre Mitglieder gegangen sind, und sind sie offensichtlich zu träge, beklagen sie die interessenlosen Gemeinden der Welt. Sachlich werden zurzeit die kleinen Gemeinschaften diskutiert, wie wir sie in den Adventstagen überall erleben können. Zugleich ließen uns die erwarteten größeren Versammlungen Augenblicke erleben, in denen Augenlichter uns die lebendige Freude des Miteinanders aufzeigten. Und waren uns diese Vorbereitungen vor der Heiligen Nacht vielleicht bedeutsamer, als es einst der leuchtende Stern über Bethlehem gewesen ist. Im Gottesdienst nebenher auf den Fotos und kaum darin zu erkennen, hören die Gäste in ihren Fahrzeugen die Ansprache im Autoradio und ist mir dies zur Frage nach dem nächsten Menschen in der Erkenntnis, in der angefragten Menschlichkeit die in solcher Distanz zueinander eine Gemeinschaft sein will?

Irgendwann und natürlich haben wir in der Lebenswelt mit den biologischen Sinnen so etwas wie einen sechsten Sinn erworben. Einen inneren Sinn, der uns warnen kann, der uns ganz sinnlich in seiner Wahrnehmung die möglichen Gefahren zur Gegenwart signalisiert. Zugleich mit den berichteten Erfahrungen aus aller Welt, die uns schon ziemlich bedrängend sein können und die nicht von uns selbst gemacht werden müssen. Erahnen wir sogar, und sogleich im nächsten Moment könnte ein Fahrzeug gefährlich nahe um die Ecke gefahren kommen und verspüren wir mit diesem geübten Sinn, wie leicht eine der Blumenvasen vom Regal herunterfallen und der Schaukelstuhl umkippen könnte oder der angespannte Geduldsfaden zu reißen droht. Dann kann uns entweder die mathematische Wahrscheinlichkeit Ausweg sein, oder eben unser sensibles Gefühl achtsam zu sein vor dem Überqueren der Fahrbahn. Können wir in unser Sicht der Dinge selbst mit zur menschlichen Nähe beitragen.

Wie menschlich Glück sein kann, mit der technologische Kontrolle von hoch oben uns die unwegsamen gewundenen Wege durch ein Dickicht der zivilen Ordnung dem Flug der Satelliten zu folgen und hier unten vor leuchtenden Bremslichtern den sicheren Überweg genommen zu haben. Und wir ein wenig mehr noch besinnlich und überglücklich den Abend beim gemeinsamen Gastmahl beschließen dürfen.
Es könnte generell ein vermitteltes Glück sein, eine nächste und höhere Stufe der Erkenntnis zu erlangen und in der Einheit der Gemeinschaft die Bestätigung hierfür zu erfahren.
Im göttlichen Einverständnis der bisherigen Theologien, im eigenen Bestreben nach einer der nächsten, angemessenen Vollkommenheit des Menschenbildes, ist es in der erfolglosen gleichwie der aussichtsreichen Suche Glück im Miteinander der Lebensnähe einen weithin leuchtenden bunten Regenbogen zu sehen. Und bedeuten die nächtlichen Sternschnuppen uns im kleinen Leben der Zweisamkeit ein wenig des irdischen Glückes erkannt zu haben.

A.H.S.