'Willkommen zum Espresso bei Aktuelles'



Die zweite Jahreszeit

BUND Windbruchhecke Walsrode

Künftig gibt es voraussichtlich mit der Zeitumstellung nur noch zwei Jahreszeiten in Europa und nach wolkenlosen, sonnigen Tagen die erhitzten Tropen ohne Abkühlung. Sie bringen uns im Verlauf von Frühmorgens bis spät in die Nacht ihre Veränderungen mit.

Als sich ein Bauernsterben abzuzeichnen begann, war ich noch Besitzer eines winzigen Paradieses mit Obstbäumen, saßen wir im Garten bei Milch und Honig und rundete sich unser Jahr in seinen gewohnten Jahreszeiten. Heute ist nichts mehr wie es war.
Beschlossen, begradigte die große Landreform der Bundesrepublik kleinere Flächen zu größeren Feldwirtschaften und waren oft Monokulturen die logische Folge in der Vermaisung zu Energiewirtschaften. Heute leben diese Bauern alle noch, betreiben sie einen anderen Beruf und ist mein kleines Eden von Parkplätzen des Supermarktes und Imbissbuden überbaut.
Nur ein Jahrhundert brauchten wir bis zur heutigen Erdenwelt und stand tatsächlich neulich zu lesen: „Wenn Kinder wüssten, was sie mit dem Verbrauch von Einweg-Plastikhalmen anrichten, dann würden sie noch einmal nachdenken und Strohhalme ganz weglassen." Meine Tochter fragte daraufhin nachdenklich: 'Warum heissen Strohhalme eigentlich Strohhalme?' Doch noch bevor ich zu meinen großartigen Wissenssprüngen ansetzen konnte waren Becher und Halme schon im Verpackungsmüll gelandet.

Dennoch geht alles, was jetzt entschieden wird, in den Bereichen Energie, Konsum, Produktion und Rohstoffen an die nächsten Generationen. Bleiben den Nachkommen voraussichtlich die Fragen der Sparsamkeit und Verwertbarkeit, Nachhaltigkeit und lebendigen Natur, in Gesundheit und Komfort, Gerechtigkeit und Uprising überlassen.
Deutschland ist Spitzenreiter der Literaturveröffentlichungen, aber dennoch noch immer nicht gebildet genug. Der Großteil der kostenlosen Anzeigenblätter und bunten Magazine vor den Haustüren kommt aus Holzmühlen der weltweiten Konzerne. Ihre Zertifikate sind, von Journalisten aufgedeckt und berichtet, oft gefälscht. Zwar gibt es Alternativen in Nessel- und Hanffasern im Feldanbau, ihre Lese- Haut- und Naturfreundlichkeit als Rohstoff für Umschlagseiten hat sich bislang noch nicht herumgesprochen.

Mit trockenem Humor haben schwitzende Aktivisten und mit Spaten und Hacken bewaffnete Tatkräftige unter den Bauernjungen und Mädchen dieses Jahr gemeinsam mit Schülern der Oberschule quer über die flirrenden Hitzetage der Landesmorgen geschaut. Und in ersten Erkenntnissen querüber sogenannte 'Windbruchreihen' mit wilden sich selbst überlassenden wuchernden Sträuchern, Gewächsen und ausgelegten Baumschnitt gepflanzt. Davon wurde bei uns in vor sich herdörrenden Zeitungen und stapelnden Auslagen berichtet. Mittlerweile sind erste ihrer Arten der Beerensträuchern, der Verstecke und Nistplätze für allerlei Tiere schon aufgewachsen.
BUND Windbruchhecke Walsrode

Zuletzt noch einen Tipp aus der Küche: Die Weinbrände in Cognac und Bourdeau, die Geister im Apfelbrand und der Birnen im Glas sind zum Speisen weithin nicht nur regional beliebt.
Die Sommer im Süden Frankreichs sind immer schon sehr sonnig und trocken gewesen und Waldbrände verunsichern zuweilen die Campingurlauber im wilden Oregano und Thymian.
Essbare Maronen und Walnussbäume wurden darum längst schon über die üblichen Brotgetreide gepflanzt. Sie werfen ihre Schatten und ihre tieferen Wurzelnetze heben wasserführende Strukturen an. Damit bewirken sie zugleich ein Glücksgefühl, wenn im Herbst die saftigen Schweinebacken unter schmackhafte Früchte des Baumes getrieben werden.

Für Lesefüchse findet sich hier der Bericht
und die Daten des Deutschen Wetterdienstes DWD:
Der in seinen Aufzeichnungen die nächsten Jahrzehnte vorhersagt.


Seid darum guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet,
unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem, 'Bleibt friedlich.'

Andreas H. Scheibner