'Willkommen zum Espresso bei Aktuelles'



Cafe Einstein



Es gibt uns noch, 'Lorem ipsum' damals wie heute.
Cafe einstein ist in berlin ein kleines imbisscafe direkt zur nähe der technischen uni, dieses cafe ist ein kultdenkmal und gibt es dort, für den der sich irgendwann mit den verteilten rationen der mensa gleich gegenüber nicht anfreunden konnte, manche gaumenfreude der kleinen spezialitäten.
In diesem cafe konnte man alle novitäten der jeweiligen zeit beobachten, wie den ewigen nörgler des bafögamtes, die heisse hippiebraut des asta, den in sich vergrabenen geistvollen, die ledernde jacke des revoluzzers und die schmucken beatlefrisuren der gelegenheitsstudenten.
An den innenseiten des cafes klebten die wohnungsgesuche und vermietungen, die hardwareangebote an lehrmatertial und die jobs, die man dann vergeblich am einzigen telefon in der ecke antelefonierte. Liegt heute ein wenig verändert im zeitgeist auf den tischen stattdessen überall ein handy herum.
Zeiten waren es damals, da wollte mancher ein einstein sein, zur szene gehören und heute vermutlich weniger als um ein solches bestreben, ist man mit den sozialmediagroupies eher auf dem laufenden, um zu erfahren was so abgeht in der stadt.
Der asta meldet sich per vermittler mit einer email, die heisse hippiebraut soundso nicht vorher, der in sich vergrabene geistvolle hat kopfrechnen verlernt, träumt von den planetaren meeressäumen, und hat der revoluzzer zum jahrestag die eigene orientierung verloren. Der gelegenheitsstudent allerdings scheint auf die erbschaft gestützt sich nun doch wieder auf die vorväter zu besinnen und kurbelt die wirtschaft mit eigenen apps an, womit sich ein servierfräulein ein trinkgeld zum studium verbuchen kann. Und weil man immer noch dabei sein möchte, genießt man den tollen käsekuchen der veganer und diskutiert über die ausgewiesenen fahrradwege in der stadt.
Damals kannte man dort ein wort wie die gefährder noch nicht, aber waren die langen haare und freizügigen klamotten ein stil der zugehörigkeit. Und so als linker intelektueller eingeordnet war man ganz schnell auch noch entweder als flippiger hippie oder softiger popper zu taxieren. Schauten die streng gescheitelten oder die mit afrikanischen frisuren herein, waren sie zumeist in einer verbindung und miteinander verbunden, und wenn dann was abging, so die chausee entlang, dann wird wohl heute nicht nur auf links gedreht in den koran geschaut von den zivilen fahndern, sondern auch in die rechte ecke, zu den esoterikern und denen der finanzgesellschaften.
Zur bewußtseinsspaltung gehörte damals im verständnis die gemeinsamkeit, in der man entweder alles und eben alles sonst auch relativ sein konnte, und eben einstein war.
Ist dies selbst mit der veränderung der lernfähigen elektronik und ihren bewegungsmustern im chaos der menschenmenge zu manchen gelegenheiten auf den breiten chauseen der stadt bis heute so geblieben und da der g 20 Gipfel in Hamburg stattfindet auch nicht anders zu erleben.

Anmerkung:
So wie heute und hier zu lesen ist, war einst die Erfindung der Kleinschrift in diesen Jahren der jungen Künste offensichtlich doch nicht von solcher Beständigkeit. Aber ist auch anzumerken, gibt es regelrechtes Brachland in der Glaubensregion, wenn wir uns selbst über groß und klein definieren wollen.
Frankreich ist wie bekannt ein großes und sehr religiöses Land. Mit einer beschriebenen Philosophie zum persönlichen Glück und zur Gemeinsamkeit der französischen Revolution besitzt Frankreich einen Flugzeugträger, sehr teure Atomwaffen und ein sehr respektables Landvolk. Was sich dieses Jahr offensichtlich den Parlamentswahlen enthalten hat. Im Wettbewerb der europäischen Genießerfreuden haben es die Landleute nicht leicht. Wie zu hoffen, werden wir, und wird die Lebensart des 'Savoir vivre' von den Quoten demnächst in neuen wie in historischen Qualitäten profitieren können.


Seid dennoch guter Dinge, die ihr mit allem was Freude bereitet, unter freundlichem Himmelsblau, und vor allem, 'Bleibt friedlich.'

Andreas H. Scheibner